Von: mk
Bozen – Energie tanken, aus der Routine ausbrechen, neue Eindrücke sammeln und sich selbst in einer neuen Umgebung erleben – Urlaub sollte eigentlich eine Zeit sein, um die eigenen Batterien wieder aufzuladen und eventuell mit neuen Ideen wieder nach Hause zurückzukehren. Trotzdem schaut die Realität oft anders aus.
Der erste Familienstreit entfacht sich bereits im Stau auf dem Weg zu einem Ziel, das sich auch Tausende andere ausgesucht haben. Eingepfercht wie Sardinen liegt man unter dem Schirm bei 40 Grad auf dem Strand. Doch der Klimawandel bringt mitunter nicht nur schweißtreibende Temperaturen mit sich, sondern heizt auch die Meere auf. Statt Abkühlung droht Waldbrandgefahr.
Aber nicht nur am Meer ist Urlaub mitunter ein fragwürdiges Vergnügen. In den Bergen kommt es gerade im Umkreis von Schutzhütten zu regelrechten Massenansammlungen. Wenigstens einmal muss man die Dolomiten doch gesehen haben. Instagram und Co haben den Trend nur noch verschlimmert. Einen Aussichtspunkt, den ein Influencer entdeckt, wollen unzählige User genauso erleben.
All das hat auch Auswirkungen auf den Verkehr: In der touristischen Hochsaison im Sommer verwandeln sich Südtirols Passstraßen Jahr für Jahr in eine Art Motodrom. Neben dem regulären Ausflugsverkehr sorgen Zehntausende Motorräder, Sportwagen-Rundfahrten, Oldtimer-Sternfahrten und andere Motorsportevents für Lärm und Abgase.
Umweltschützer und Heimatpfleger verlangen bereits seit Jahren eine Regulierung. Doch abgesehen davon – was bringt so ein Urlaub mitten im Trubel für jeden einzelnen? Es kommt wohl ganz drauf an, was man sich erwartet.
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