Von: mk
Meran – Am Freitag hat in Fragsburg bei Meran die halbjährliche Pflichtfortbildung für die Flugretter Südtirols stattgefunden. Dabei werden Ernstfälle simuliert und die Rettung von Verunfallten mittels Hubschrauber intensiv geprobt. Doch es sollte nicht bei einer reinen Übung bleiben.
Ziel war es, die Zusammenarbeit zwischen Bergrettung und den Rettungshubschraubern zu trainieren und zu stärken. Dabei wurden mehrere Szenarien durchgespielt, etwa eine Annäherung an einen Hilfebedürftigen mittels Hovering (Schwebeflug kurz oberhalb des Bodens), eine Bergung mit Winde und eine Fixtaubergung.
Nach dem Mittagessen gegen 13.10 Uhr am Nachmittag wurde aus der Übung ein Ernstfall. Die Bergrettung Meran wurde zusammen mit dem Rettungshubschrauber Pelikan 1 zu einem Einsatz gerufen. Es galt einen Wanderer zu retten, der auf dem Meraner Höhenweg in der Tausendstufenschlucht mit kardiologischen Problemen zu kämpfen hatte.
Da der Bergretter und der Rettungshubschrauber bereits in Fragsburg waren, konnte man direkt mit voller Besatzung zum Verunfallten eilen. In Naturns angekommen wurde der der Notarzt zusammen mit einem Bergretter zum Patienten mittels Winde abgelassen. Nach der Erstversorgung galt es, den Transport zu organisieren. Dies gestaltete sich aber aufgrund des stark bewachsenen Geländes und des schlechten Zustandes des Patienten schwierig.
Man entschied sich, den Arzt mitsamt Patienten per Winde an Bord des Rettungshubschraubers zu holen und den Bergretter zurück zu lassen. Dieser stieg zusammen mit den Begleitern nach Naturns ab. Dort wurde er von einem Einsatzfahrzeug, das sich ebenfalls auf den Weg machte, aufgelesen und zurück nach Meran gebracht.
Ungefähr eine Stunde nach dem ersten Einsatz gab es erneut Alarm für Bergrettung und Helikopter. Diesmal war ein Wanderer auf einem Weg mehrere Meter abgestürzt. Die Informationen zum Unfallort waren jedoch nicht eindeutig, was einen kurzen Suchflug zur Folge hatte. Der Verunfallte wurde auf dem Meraner Höhenweg zwischen Talbauer und Longfall in dicht bewaldetem Gebiet lokalisiert. Auch hier wurde ein Bergretter samt Notarzt mittels Winde auf eine Lichtung abgelassen.
Von dort konnte man zum Patienten eilen, ihn sichern und versorgen. Nach der Erstversorgung wurde der 71- jährige bundesdeutsche Wanderer zurück zum Weg gesichert, um dann auf der nahen Lichtung in den Hubschrauber gezogen zu werden. Die Begleitpersonen wurden vom zurückgebliebenen Bergretter nach Tirol gebracht. Beide Einsätze konnten gegen 15.30 beendet werden.