Von: apa
In Italien hat am Freitag ein großangelegter Streik begonnen. Der Arbeitsausstand betrifft viele Sektoren, darunter öffentliche Verkehrsmittel, Schul- und Gesundheitswesen sowie Medien. Ausgerufen wurde der Streik von der linken Gewerkschaft Cobas, die unter anderem die Budget- und Steuerpolitik der rechten Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni kritisiert.
Der Ausstand im Transportwesen betrifft sowohl den Eisenbahnverkehr als auch Flüge. Erwartet werden Ausfälle, Verspätungen und Änderungen der Fahrtrouten. Vor allem in der Hauptstadt Rom wird mit Schwierigkeiten im Nahverkehr gerechnet. In Rom ist ein Protestzug vorgesehen.
Linke Gewerkschaft Cobas kritisiert Melonis Budget
Die Gewerkschaft Cobas fordert höhere Investitionen in Bildung, Gesundheitswesen und öffentlichen Verkehr, eine deutliche Reduzierung der Militärausgaben sowie die Bekämpfung unsicherer Beschäftigungsverhältnisse im öffentlichen Sektor. Zudem verlangt die Gewerkschaft Lohnerhöhungen, um Einkommensverluste der vergangenen Jahre auszugleichen, sowie eine Anpassung der Pensionen an die Inflation.
Cobas spricht sich außerdem gegen geplante Privatisierungen staatlicher Unternehmen aus – darunter Energieversorger, Post, Telekommunikation, öffentlicher Nahverkehr, Abfallwirtschaft, Gesundheits- und Bildungssektor. Die großen Gewerkschaften beteiligen sich nicht an dem Streik. Der stärkste italienische Gewerkschaftsverband CGIL mit fünf Millionen Mitgliedern plant für den 12. Dezember eine eigene Arbeitsniederlegung.
Auch Journalisten streiken
Auch italienische Journalistinnen und Journalisten treten am Freitag in den Streik. Sie beklagen, dass der Kollektivvertrag seit zehn Jahren abgelaufen sei, sowie Stellenkürzungen und geringe Investitionen im Medienwesen, trotz millionenschwerer staatlicher Zuschüsse.
Der italienische Gewerkschaftsverband der Journalisten FNSI betonte am Donnerstag in einer Presseaussendung, dass in mehr als zehn Jahren die Redaktionen durch Personalabbau und Gehaltskürzungen infolge von Krisenverfahren, Entlassungen, Vorruheständen und dem Einfrieren des Kollektivvertrags erheblich geschwächt worden seien – mit spürbaren Auswirkungen auf die Medienvielfalt und das Recht der Bürger auf Information.




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