Situation spitzt sich weiter zu

Heftiger Regen: Zahlreiche Feuerwehren im Einsatz – VIDEO

Sonntag, 28. Oktober 2018 | 22:00 Uhr
Update

Bozen – Die starken Regenfälle von heute haben an die 150 Einsätze für Südtirols Feuerwehren verursacht. Neben Einsätze wegen Überschwemmungen und kleineren Vermurungen sind auch einige Verkehrsadern betroffen worden. Auf der Brennerautobahn bei Sterzing ist gegen 19 Uhr eine Mure abgegangen und wurde somit komplett gesperrt. Fast gleichzeitig ist auch die Brenner Staatsstraße gesperrt worden, immer wegen Murenabgänge. Diese bleibt bis morgen Früh gesperrt. Auch die Eisenbahnlinie ist betroffen und vorsichtshalber gesperrt worden. Im laufe des Abends/Nacht sollte der Dienst wieder aufgenommen werden. Auch die Brennerautobahn sollte in der Nacht wieder geöffnet werden, zumindest mit einem Gegenverkehrsbereich.

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Vor Ort im Einsatz sind neben den Freiwilligen Feuerwehren auch die Berufsfeuerwehr mit Erdbewegungsmaschinen und das Weisse Kreuz.

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Das Landeslagezentrum, bei der Berufsfeuerwehr Bozen kontrolliert und überwacht die Lage.

Eine weitere Unwetterwelle ist für den morgigen Tag vorhergesagt. Der zuständige Landesrat Arnold Schuler hat für morgen Vormittag, 29.10.2018 die Landesleitstelle einberufen, wo die wichtigsten Staats – und Landesämter vertreten sind, welche bei kritischen Situationen betroffen sein können.

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Was bisher berichtet wurde:

Nachdem es auch bei uns seit über einem Tag regnet, kann der Boden das Wasser nicht mehr aufsaugen. Feuerwehren waren in ganz Südtirol im Einsatz und müssen zu kleinen Erdrutschen und Steinschlägen ausrücken.

Südtirols Feuerwehren und der Bevölkerungsschutz sind in Alarmbereitschaft. In den vergangenen 24 Stunden regnete es so viel Wasser, wie es sonst in einem ganzen Monat der Fall ist.

Aufgrund der intensiven Niederschläge wurden von den Freiwilligen Feuerwehren im Land seit den frühen Morgenstunden bereits rund 80 Einsätze durchgeführt. Die Feuerwehrleute mussten wegen zahlreicher kleinerer Erdrutsche, wegen Bäume auf Straßen, Steinschläge sowie Überschwemmungen bei Gebäuden, Straßen oder Unterführungen ausrücken. Weiters werden von den Freiwilligen Feuerwehren verschiedene Kontrollfahrten durchgeführt und Bachläufe kontrolliert.

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Auf der Penser Joch Straße ist Medienberichten zufolge ein Felsbrocken auf die Straße gestürzt und musste zur Seite geräumt werden.

In Ratschings ist ein Bach über die Ufer getreten und überschwemmte eine Straße. In den Städten pumpen die Feuerwehren hingegen überschwemmte Keller aus, auch in St. Michael in Eppan mussten ein Keller und eine Garage ausgepumpt werden.

Kurz nach 8.00 Uhr morgens wurde die Freiwillige Feuerwehr Sterzing in die Bahnhofstraße zum Sitz der Bezirksgemeinschaft Wipptal gerufen. Über das Dach war Wasser in das Gebäude eingedrungen und hatte das Gebäude bis zum Erdgeschoss unter Wasser gesetzt. Mit Hilfe von Tauchpumpen und Nasssaugern wurde das Wasser in allen Stöcken abgepumpt. Im Einsatz standen 15 Mann mit vier Fahrzeugen. Um 12.00 Uhr konnte der Einsatz beendet werden.

Freiwillige Feuerwehr Sterzing

Wie Meteorologe Dieter Peterlin vom Landeswetterdienst erklärt, soll der Regen anhalten. Am Sonntagabend und in der Nacht bleibt es zwar meist trocken. Bereits am morgigen Montag erreicht Südtirol die nächste starke Regenfront – mit 40 bis 100 Litern Wasser pro Quadratmeter. Die Situation dürfte sich also weiter zuspitzen. Auch Gewitter schließt Peterlin am Montag nicht aus.

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Durch die Vorbelastung können die Böden dann nicht mehr so viel Wasser aufnehmen. Zudem steigt die Schneefallgrenze in Richtung 3000 Metern, d.h. dass der Schnee auf den Bergen (oberhalb von 2500 Metern Höhe sind 50 bis 100 Zentimeter gefallen) teilweise schmilzt und abfließt.

Somit ist aus aktueller Sicht davon auszugehen, dass die Pegel an zahlreichen Flüssen am Montagabend die Vorwarnstufe erreichen können, vereinzelt auch die Warnstufe.

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In den Flüssen erreicht der Wasserpegel bereits jetzt Höchststände. Ein Video zeigt die Etsch bei der Pfattner Brücke, heute um die Mittagszeit.

In Karneid, in Lana, in Pflersch, in Margreid und Montan sowie in Leifers sind ebenfalls Überschwemmungen und Muren registriert worden. In Pflersch ist es in der Nähe eines Wohnhauses zu einer Mure gekommen. Der Zivilschutz war vor Ort und führte einen Lokalaugenschein durch.

Am Samstag und in der Nacht auf Sonntag hat der langersehnte Regen hingegen kaum zu Problemen geführt. Wie erwartet, konnte der trockene Boden viel Wasser aufnehmen. 50 bis 150 Liter Regen pro Quadratmeter sind gefallen.

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Von: mk

Bezirk: Bozen, Wipptal