Von: luk
Wien – Für Verkehrsteilnehmer kann die durch Nebel verursachte schlechte Sicht zur Lebensgefahr werden. Im Jahr 2017 ereigneten sich österreichweit 212 Unfälle bei Nebel – dabei wurden 291 Personen verletzt, fünf Personen kamen ums Leben. Die meisten Nebelunfälle geschahen im Vorjahr in Niederösterreich (73), gefolgt von Oberösterreich (43), der Steiermark (37), Kärnten (16), Tirol (13), Vorarlberg (9), Salzburg (8), Wien (7) und dem Burgenland (6). Das Freiland ist bei Nebel besonders gefährliches Terrain: Rund 70 Prozent der Nebelunfälle 2017 ereigneten sich auf Landstraßen im Freiland (Quelle Statistik Austria, Auswertung ÖAMTC).
Sehr groß ist die Unfallgefahr durch Nebel im Herbst – ab Oktober steigt die Zahl der Nebelunfälle signifikant, wie ein Blick auf die Statistik der vergangenen fünf Jahre verdeutlicht. So ereigneten sich in den Monaten Oktober bis Jänner rund 83 Prozent aller Nebelunfälle im Jahresverlauf.
Kein “Lemming” sein – Abstand halten, Tempo anpassen, richtiges Licht an
Im Nebel resultiert das hohe Unfallrisiko auch aus dem “Lemming-Verhalten”: Lenker hängen sich häufig instinktiv an das Licht des Vordermanns – dadurch ist der Abstand zum Vordermann oft zu gering und es kann vorkommen, dass die Fahrgeschwindigkeit nicht mehr der Sichtweite entspricht”, warnt Roland Frisch, Experte der ÖAMTC Fahrtechnik. Insbesondere in der Früh und am Abend sollten Autofahrer mit Nebel rechnen und entsprechend vorsichtig fahren.
Seine Tipps, um sicher durch den Nebel zu kommen:
* Vergrößerten Abstand halten: Es sollte mindestens ein Zwei-Sekunden-Abstand zum vorderen Fahrzeug eingehalten werden.
* Geschwindigkeit reduzieren: “Man muss die Geschwindigkeit bereits vor einer Nebelbank den Sichtverhältnissen anpassen. Also runter vom Gas”, rät der Experte der ÖAMTC Fahrtechnik.
* Sichtbar machen: Die beste Kombination bei Nebel sind Abblendlicht und Nebelscheinwerfer. “Der letzte in der Kolonne sollte die Nebelschlussleuchten einschalten. Auf keinen Fall darf man Fernlicht verwenden, dies sorgt für Selbstblendung und eine noch schlechtere Sicht”, sagt Frisch.
* Achtung Glätte: Gerade bei niedrigeren Temperaturen und im Winter kann es aufgrund des gefrierenden Nebels rasch zu Straßenglätte kommen. Hier gilt es, wegen der erhöhten Rutsch- und Schleudergefahr mit besonderer Vorsicht und angepasster Geschwindigkeit zu fahren.
* Fußgänger/Radfahrer: “Wer auf Freilandstraßen zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sein muss, sollte sich bei Nebel niemals mittig oder zu nahe an der Randlinie auf der Fahrbahn bewegen – denn Autofahrer orientieren sich bei schlechten Sichtverhältnissen an Bodenmarkierungen”, rät der Pkw-Fachverantwortliche der ÖAMTC Fahrtechnik abschließend.