Einwohner auf überfluteter Straße in Medan im Norden Sumatras

Hochwasser und Zyklon in Südostasien

Freitag, 28. November 2025 | 10:46 Uhr

Von: APA/dpa/

Hochwasser und ein Zyklon haben in Südostasien hunderte Menschenleben gekostet. Bei verheerenden Überschwemmungen in weiten Teilen Sumatras sind mehr als 80 Personen ums Leben gekommen. Thailand meldete mittlerweile insgesamt 145 Opfer, Sri Lanka mindestens 56 durch einen Wirbelsturm.

Die meisten Opfer in Sumatra seien ertrunken oder bei Erdrutschen ums Leben gekommen, teilte der Katastrophenschutz mit. Dutzende weitere werden noch vermisst. Besonders betroffen sind die Regionen Aceh sowie der Norden und Westen der indonesischen Insel. Die Einsatzkräfte suchten unermüdlich nach Überlebenden und versuchten Menschen aus abgelegenen Gebieten in Sicherheit zu bringen. Insgesamt sind Zehntausende Menschen betroffen, unzählige Häuser stehen unter Wasser.

Hubschrauber versorgen isolierte Regionen

Unaufhörliche starke Regenfälle hatten zuvor Flüsse zum Überlaufen gebracht und Sturzfluten sowie Schlammlawinen ausgelöst, die durch ganze Dörfer fegten. Viele Häuser, Straßen und Brücken auf der sechstgrößten Insel der Welt wurden beschädigt. Retter waren mit Hubschraubern im Einsatz, um Hilfsgüter in isolierte Regionen und Menschen in Sicherheit zu bringen. In der Monsunzeit zwischen November und März kommt es in Teilen Indonesiens häufig zu schweren Überschwemmungen.

Priorität sei es derzeit, durch Erdrutsche blockierte Straßen wieder passierbar zu machen, Brücken zu reparieren, Lebensmittel und medizinische Güter in isolierte Gebiete zu bringen und die Strom – und Mobilfunknetze wiederherzustellen, teilten die Behörden mit.

Zahl der Toten steigt auch in Thailand

Auch in Thailand stieg die Zahl der Opfer durch das katastrophale Hochwasser im Süden. Allein in der Provinz Songkhla an der Grenze zu Malaysia kamen mindestens 110 Menschen ums Leben. Örtliche Medien berichteten unter Berufung auf das Gesundheitsministerium von insgesamt 145 Toten in allen südlichen Provinzen.

Besonders schlimm von dem Hochwasser betroffen ist die Stadt Hat Yai, eine wichtige Handelsmetropole. Vorausgegangen waren Rekordregenfälle. Dem Katastrophenschutz zufolge ist das Leben von rund 2,9 Millionen Menschen in neun der 14 südlichen Provinzen von den Überschwemmungen beeinträchtigt. Die Zeitung “Khaosod” sprach vom schlimmsten Hochwasser in der Region seit Jahrzehnten.

Wirbelsturm “Ditwah” löste Unwetter aus

Bisher sind 56 Menschen in den von Wirbelsturm “Ditwah” ausgelösten Unwettern mit starkem Regen und Winden auf der südlich von Indien gelegenen Insel ums Leben gekommen, wie das Katastrophenschutzzentrum mitteilte. Die meisten Todesopfer gab es demnach bei Erdrutschen im gebirgigen Inselinnern. Mehr als 20 Menschen werden der Behörde zufolge vermisst.

Das staatliche Wetteramt warnte davor, zum Fischen aufs Meer hinauszufahren. Schulen blieben Medienberichten zufolge geschlossen, für Behörden wurde demnach ein Feiertag ausgerufen. Der Zyklon befand sich gemäß dem Lagebericht des Wetteramtes am Morgen (Ortszeit) etwa 50 km südlich von Trincomalee an der Ostküste der südasiatischen Insel. Die Regenfälle halten seit zwei Tagen an und erreichten in einigen Gebieten nie dagewesene Ausmaße. Der Zyklon wird der Wetterbehörde zufolge nordwärts weiterziehen und am Samstag voraussichtlich Südindien erreichen.

Auch in der Hauptstadt Colombo stehen Häuser unter Wasser

Die Ostküste und auch die gebirgige Inselmitte, wo sich touristisch interessante Ziele wie die Städte Kandy und Nuwara Eliya befinden, sind besonders von den heftigen Regenfällen betroffen. Aber auch in der Hauptstadt Colombo an der Westküste hatten Menschen mit stürmischem Regenwetter und Häusern unter Wasser zu kämpfen, wie auf Fotos zu sehen war.

Sri Lankas Präsident Anura Kumara Dissanayake wies laut der indischen Zeitung “The Hindu” die Tourismusbehörden an, sicherzustellen, dass die wichtigsten Dienstleistungen für die von den Unwettern betroffenen ausländischen Touristen verfügbar seien. Fluglinien teilten mit, dass es zu Flugausfällen komme. Angaben zu der Zahl eventuell betroffener Touristen gab es zunächst nicht.

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