Die Einbrüche verliefen wenig subtil

Jugendbande brach 45 Mal in vier Monaten in Wien ein

Mittwoch, 15. Mai 2024 | 14:05 Uhr

Von: apa

45 Einbrüche innerhalb von vier Monaten sollen auf das Konto einer Jugendbande gehen. Ermittler der Außenstelle Nord des Wiener Landeskriminalamtes (LKA; Gruppe Messerer) haben der Gang jetzt das Handwerk gelegt. Acht Burschen im Alter von 14 bis 17 Jahren wurden laut Polizeisprecher Philipp Haßlinger ausgeforscht, die mit den Taten ihre finanziellen Verhältnisse aufbesserten und gleichzeitig die Langeweile bekämpften. Ein 16-Jähriger soll an 31 Fakten beteiligt gewesen sein.

Die Ermittler stellten fest, dass es seit Jahresbeginn in den Donaustädter Bezirksteilen Stadlau und Neu-Kagran zu einer starken Steigerung bei vollzogenen und versuchten Einbrüchen in Geschäfte gekommen war. Dabei waren die Täter nicht wählerisch: Supermärkte, Trafiken und Bäckereien waren für sie ebenso interessant wie Pizzerien, andere Geschäfte und Automaten. Auch bei der Wahl des Diebesgutes machten sie kaum Abstriche: Alles, was verkäuflich, nutz- oder ess- und trinkbar war, ließen sie mitgehen.

Die Vorgangsweise war dabei wenig subtil. Scheiben wurden mit einem Nothammer eingeschlagen, Schiebetüren aufgedrückt oder Eingangstüren aufgebrochen. Oft verübten die Jugendlichen mehrere Taten in einer Nacht.

Die Gruppe Messerer sicherte zunächst zahlreiche Bilder aus Überwachungskameras, wodurch klar wurde, dass es sich um eine mehrköpfige Jugendbande handeln musste. Die Ermittler reagierten mit Schwerpunktstreifen im betroffenen Gebiet. Dabei erwischten sie Mitglieder der Gang auf frischer Tat oder unmittelbar danach in der Nähe der Tatorte. Die österreichischen Staatsbürger gestanden großteils, in den Gesprächen kamen die Ermittler offenbar auf schnell auf die weiteren Bandenmitglieder.

Die Behörden werfen ihnen mehrfachen Einbruchsdiebstahl, gewerbsmäßigen Diebstahl und unbefugten Gebrauch von Fahrzeugen vor. Offenbar haben sie in zumindest einem Fall auch einen Autoschlüssel entwendet und dürften damit das dazu passende Fahrzeug benutzt haben. Durch die Einbrüche entstand ein Gesamtschaden in sechsstelliger Höhe. Die Tatverdächtigen wurden auf freiem Fuß angezeigt.