Von: Ivd
Marrakesch – Was als kurzer Frühlingsurlaub in Marokko geplant war, endete für zwei Touristinnen aus Südtirol in einem logistischen Albtraum. Statt wie vorgesehen am Montag nach Hause zu fliegen, fanden sich die beiden am Flughafen von Marrakesch gestrandet – gemeinsam mit rund 180 weiteren Italienerinnen und Italienern, die mit Ryanair nach Bergamo zurückkehren wollten.
„Eine kurze, aber sehr schöne Reise“, berichtet eine der Betroffenen gegenüber unserer Redaktion. „Schade nur, dass das Ende zum Albtraum wurde: Wir kommen nicht zurück nach Italien zurück, weil Ryanair den Flug gestrichen und bislang keinen Ersatz angeboten hat.“ Nach dem Stromausfall in Spanien und Portugal war der Flug FR-3403 annulliert worden, ohne konkrete Aussicht auf Nachbesserung.
Tortur über Tage beginnt harmlos
Ursprünglich war die Rückreise für Montag vorgesehen. Am Nachmittag hatte die Reise für das Südtiroler Duo noch vermeintlich normal begonnen. Doch dann kam die Ernüchterung: „Nach drei Stunden Warten an Bord hieß es plötzlich, es gebe technische Probleme in Spanien. Wir mussten das Flugzeug wieder verlassen und wurden zurück ins Hotel gebracht“, so eine der Geschädigten.
Für Dienstag versprach die Airline einen Ersatzflug. Morgens um 9.00 Uhr holte ein Bus die gestrandeten Urlauber wieder ab. Doch am Flughafen wartete keine Maschine, wie eine von ihnen berichtet. Die Fluggesellschaft sei nicht erreichbar gewesen, und das Bodenpersonal erklärte ihnen, sie sollten sich selbst um eine neue Verbindung kümmern, was an einem Brückentag fast unmöglich ist.
Während andere Airlines zügig Alternativen organisiert hatten, blieb Ryanair passiv. Einige Reisende wandten sich sogar an das italienische Konsulat, ohne nennenswerten Erfolg. Andere suchten nach Auswegen über Umsteigeverbindungen: Flüge mit Zwischenstopp in Paris, Luxemburg oder Budapest – zu teils horrenden Preisen.
Plan steht, aber viele Hürden
Die beiden Südtirolerinnen gaben nicht auf: „Wir haben nach mehreren erfolglosen Versuchen mit anderen Gesellschaften endlich einen Flug gefunden. Heute Nacht bleiben wir noch in Marrakesch, morgen früh fahren wir mit dem Taxi nach Casablanca, fliegen dann nach Paris und landen gegen 23.00 Uhr. Am 1. Mai geht es um 6.00 Uhr morgens weiter nach Mailand.“ Die Mehrkosten: 500 Euro – pro Person. Dazu kämen noch die Übernachtung und alle ungeplanten Ausgaben, erzählt das Duo.
Andere Urlauber griffen noch tiefer in die Tasche: Für die Rückreise über Budapest zahlten einige bis zu 650 Euro pro Person. Manche nahmen das Chaos hingegen gelassen – und verlängerten ihren Aufenthalt einfach bis Anfang Mai.
Blackout in Spanien und Portugal
Der Stromausfall, der das Chaos ausgelöst hatte, hatte ganz Spanien und Teile von Portugal betroffen. Eine Untersuchung zur Ursache läuft noch. Der spanische Premierminister Pedro Sánchez dankte dem Königreich Marokko bereits für die schnelle Unterstützung bei der Stabilisierung des Stromnetzes.
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