Von: ka
Bozen – In diesen Wochen, in denen das Landl fast stillsteht, fällt der Blick der in ihren Häusern „verbannten“ Südtiroler endlich auf die Menschen, die in jenen Berufen arbeiten, die unsere Heimat am Laufen halten. In diesen Wochen werden die Kassiererinnen und Verkäuferinnen in den Lebensmittelgeschäften und besonders die Krankenhausangestellten, die Corona-Patienten betreuen, mit Lob überhäuft. Manche erklären sie sogar zu „Helden“.
Sieht man einmal vom ärztlichen Personal ab, ist aber diesen Berufen allen gemeinsam, dass sie meist recht gering entlohnt werden. Krankenpflegerinnen, die nach jahrelangem Studium vielleicht direkt in einer Covid-19-Abteilung zum Einsatz kommen, müssen sich mit einem Anfangsgehalt begnügen, das in keiner Weise ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit gerecht wird. Noch schlechter stehen die Supermarktangestellten und all jene da, die in den langen Lieferketten – vom Magazineur bis zum Lkw-Fahrer – beschäftigt sind. Deren Gehälter, die oft kaum über der 1.200-Euro-Grenze liegen, reichen im teuren Südtirol kaum aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten.
Diese Menschen, die in diesen Berufen arbeiten, die sonst nicht im Rampenlicht stehen, wissen das Lob zwar zu schätzen, aber sie würden sich noch mehr darüber freuen, wenn sie die neu gewonnene Wertschätzung auch auf dem Lohnstreifen wiederfinden würden. Allerdings befürchten diejenigen, die heute die „eingesperrten“ Südtiroler mit Lebensmitteln versorgen, unsere Kranken betreuen und das Landl „im Notstrommodus“ am Laufen halten, dass beim Nachlassen der Coronavirusepidemie ihre Bereitschaft, unter widrigen Bedingungen durchzuhalten und weiterzuarbeiten, wieder in Vergessenheit gerät.
Hoffen wir, dass sie nicht enttäuscht werden, wenn Südtirol einmal wieder in Schwung kommt, und ihre Arbeit endlich mit einem gerechteren Gehalt entlohnt wird!