Von: mk
Nals – Auf den Feldern zwischen Nals und Gargazon ist es in den vergangenen Tagen zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe von Wilderern und zwei jungen Tierschützern gekommen.
Die Tierschützer wollten in aller Früh Nestplünderern auflauern, die immer wieder auch in Südtirol ihr Unwesen treiben. Die Vogeldiebe stellen Fallen auf, um Jungvögel zu fangen und dann als lebende Köder zu verkaufen.
Obwohl die Jagd auf Singvögel bei uns verboten ist, lassen sich einige Unverbesserliche offenbar nicht davon abhalten. Vielfach stammen die Wilderer aus der Lombardei oder aus dem Veneto. Immer wieder werden einige von ihnen auch von den Carabinieri geschnappt.
Auch die beiden Tierschützer wurden fündig. In der Tat stießen sie auf drei Wilderer, von denen einer ein Gewehr bei sich trug – vermutlich, um auf Hasen- oder Entenjagd zu gehen.
Die beiden Aktivisten verlangten, dass der Mann die Munition aus dem Gewehr entfernt, was dieser auch tat. Doch es blieb nicht bei Argumenten und unterschiedlichen Standpunkten.
Als sich der Jäger einem der Tierschützer näherte, um zu zeigen, dass sich keine Kugel mehr im Gewehr befindet, rammte er ihm die Waffe in den Bauch. Der Umweltschützer reagierte prompt und schlug mit einem Stock zurück. Auch die beiden anderen Wilderer mischten sich in das Handgemenge ein.
Brutale Faustschläge und Fußtritte waren die Folge – bis einer der Umweltschützer sein Handy zückte, um die Carabinieri zu verständigen. Doch einer der Wilderer stieß den jungen Mann zu Boden, sodass das Smartphone beschädigt wurde.
Schließlich kamen die Carabinieri doch an und die Prügelei fand ein Ende. Einer der Tierschützer trug mehrere Blutergüsse am linken Bein davon. Die Ärzte im Bozner Krankenhaus rechnen mit einer Genesungsdauer von vier Tagen.
Aufgrund des Vorfalls wurde Anzeige erstattet, der Fall könnte ein langes gerichtliches Nachspiel haben.