Mehrere Müllcontainer in Brand

Pyromane in Bozen: Es gibt einen Verdächtigen

Donnerstag, 26. Oktober 2017 | 18:30 Uhr
Update

Bozen – Ein etwa 40-jähriger Mann gilt nach der Sichtung der Überwachungskameras in Bozen als Hauptverdächtiger für die zahlreichen Brandstiftungen der vergangenen Nacht in der Landeshauptstadt.

Medienberichten soll man auf einem der Bänder den Mann vor dem Supermarkt in der Claudia-Augusta-Straße sehen, wie er mit einigen Kartonen herumhantiert, die dann plötzlich Feuer fangen.

Identifiziert wurde der Verdächtige bislang noch nicht, da die Qualität der Bilder nicht ausreichend ist.

Insgesamt 23 Müllcontainer sind am Mittwochabend in Bozen angezündet worden.

BISHER

Einen harten Abend hat die Freiwillige Feuerwehr Oberau-Haslach hinter sich. Ab 20.10 Uhr befand sie sich zusammen mit der Berufsfeuerwehr im Einsatz, weil Unbekannte mehrere Müllcontainer in Brand gesteckt haben.

Die Feuerwehr Oberau rückte mit zwei Fahrzeugen und 15 Wehrmännern aus. Zugeschlagen haben der oder die Feuerteufel auch im Stadtzentrum. Viele Müllcontainer sollen nahezu gleichzeitig in Flammen aufgegangen sein.

Viele Bürger haben bei den Feuerwehren angerufen, um die Brände zu melden. Allein die Feuerwehr Oberau hat mindestens sieben Einsätze abgearbeitet.

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und analysiert unter anderem die Bilder von Überwachungskameras, die in der Nähe der Müllcontainer positioniert sind.

Die Brände sollen sich zwischen 20.00 und 22.00 Uhr ereignet haben. Insgesamt haben mehr als 20 Müllkübel gebrannt. Starker Geruch nach verbranntem Plastik breitete sich im gesamten Bozner Talkessel aus.

Ein chaotischer Vormittag – Kosten noch nicht abschätzbar

Nach dem gestrigen Brandstifteranschlag auf verschiedene Ökoinseln der Stadt ist SEAB bemüht, die Sicherheit und Sauberkeit der betroffenen Orte zu gewährleisten und die zerstörten Glocken zu ersetzen. Um genügend Arbeitskräfte für diesen Einsatz zu haben, war die SEAB gezwungen, einige für heute geplante Arbeiten zu annullieren bzw. zu verschieben. So werden zum Beispiel heute keine Tonnenreparaturen und kein waschen der Tonnen durchgeführt. Die SEAB bittet um Verständnis, da diese Arbeiten erst nach dem Abschluss des außerordentlichen Einsatzes fortgeführt werden können.

Die genauen Kosten, bzw. die Schäden, die gestern Abend verursacht worden sind, sind noch nicht quantifizierbar. Nach den heutigen Lokalaugenscheinen wisse man, dass genau 23 Behälter (darunter vor allem Papierglocken) zerstört worden sind. Alleine die Kosten der neuen Behälter (ohne Transport und Montage) belaufen sich auf ca. 10.000 Euro.

Zu dieser Summe müssen noch die Kosten der Fahrzeuge und der Arbeitskräfte für den Abtransport und die Entsorgung der zerstörten Glocken, für die Säuberung der betroffenen Stellen und für die Montage und die Aufstellung der neuen Glocken gezählt werden. Dies könne man erst nach Abschluss der Arbeiten, mit denen die SEAB-Mitarbeiter auch in diesen Stunden beschäftigt sind, berechnen.

Von: mk

Bezirk: Bozen