Spüren die Russen die Folgen des Angriffskriegs Putins bald im Kühlschrank?

Sanktionen greifen: Leere Geschäfte und Regale in Moskau

Dienstag, 08. März 2022 | 10:42 Uhr

Moskau – Auch wenn der Großteil der Menschen in Russland aus Mangel an alternativen Informationsquellen der Erzählung ihrer Regierung glaubt, man führe nur eine Sonderoperation in der Ukraine durch, dürften sich viele doch fragen, was denn eigentlich genau los ist. Denn der Angriffskrieg von Kreml-Despot Wladimir Putin geht an der russischen Bevölkerung nicht spurlos vorbei.

Spätestens beim Einkauf zeigen die westlichen Sanktionen schon ihre Folgen. Das zeigt ein Blick auf so manch leeres Supermarkt-Regal in Moskau. Angeblich werden erste Lebensmittel bereits rationiert. Nach der Auffassung von US-Außenminister Antony Blinken (59) zeigen die Sanktionen bereits deutlich ihre Kraft. „Sie haben bereits dramatische Auswirkungen“, erklärte er am Montag in Litauen.

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Neben dem schmäleren Angebot, befindet sich auch der Rubel im freien Fall. Russlands Kreditwürdigkeit geht gegen null. Außerdem hat die Börse nicht mehr geöffnet. Man werde Russland mit den Sanktionen hart treffen, so der Westen. Offenbar ist das bereits jetzt der Fall und die volle Wucht wird sich erst noch einstellen.

Zeichen dafür ist auch der Rückzug internationaler Unternehmen von ihrem Russlandgeschäft. In den bei Russen beliebten Einkaufszentren schließen die internationalen Handelsketten ihre Tore. Bei Notausverkäufen reißen sich die Konsumenten um die – wohl für lange Zeit – letzten Waren dieser Art, die sie in ihrem Heimatland kaufen können.

Blinken verwies in Litauen zugleich auf weitere Schritte wie etwa Exportkontrollen. Damit werde Putins Reich der Zugang zu den wichtigsten Technologien verwehrt, die es zur Modernisierung seiner Wirtschaft brauche.

Schwachpunkt der Sanktionen sind die Energieimporte aus Russland, die weiter laufen. Im Grunde finanziert der Westen damit Putin seinen Krieg. Doch weil die EU rund 40 Prozent ihres Gasverbrauchs aus russischen Quellen deckt, könne man nicht von heute auf morgen Alternativen dafür finden, heißt es unisono vor allem aus Deutschland und Italien. Die EU-Kommission ist jedoch bemüht, an diesem Punkt zu arbeiten.

Von: luk