Brixen/Franzensfeste – Um anderen Jugendlichen zu imponieren und vielleicht sogar um neue Mitglieder anzuwerben, stellt eine Jugendbande aus dem Eisacktal alarmierende Bilder und Videos ins Internet: Auf ihrem Profil „42“ posten die Gangmitglieder ihre vermeintlichen Mutproben – und die Palette ist breit.
Neben Vandalismus, Schlägereien und mangelndem Respekt vor den Ordnungskräften tauchen auch eine Sammlung von Messern und Pistolenschüsse auf.
Der Name „42“ verweist auf die letzten beiden Ziffern der Postleitzahl von Brixen. Doch nicht nur dort treibt die Bande ihr Unwesen. Einer der Anführer stammt aus Franzensfeste. In den Videos und Fotos, die vor allem auf Instagram veröffentlicht werden, ist die Gegend zum Teil zu erkennen, aber auch die Gesichter einzelner Mitglieder.
In erster Linie geht es in Aufnahmen vor allem Drogen, berichtet die italienische Tageszeitung Alto Adige: Neben Haschisch und Marihuana zirkulieren auch Säckchen mit weißem Pulver. Doch auch Waffen kommen nicht zu kurz.
In den Videos hantieren die Jugendlichen mit Klappmessern, während eine ganze Sammlung an Stichwaffen an der Wand hängt. Besonders erschreckend sind allerdings Bilder, die die Jugendlichen zeigen, wie sie mit Pistolen aus dem Fenster einer Wohnung schießen.
Im Hintergrund ist klar zu erkennen, dass es sich um Franzensfeste handelt. Gezielt wird auf die Container, in denen sich die Büros der BBT-Baustelle und die Schlafplätze für die Arbeiter befinden. Ob es sich um echte Feuerwaffen oder nur um Schreckschusspistolen handelt, ist unklar.
Das Profil der Bande ist zwar wegen der unangemessenen Inhalte bereits mehrmals gemeldet worden, doch es ist immer noch online. Die Jugendlichen behaupten, die Videos seien in Ländern entstanden, in denen der Anbau und der Konsum von Cannabis legal seien. Außerdem sei der Anteil von psychoaktiven Substanzen nur gering.
In den Videos sind außerdem Carabinieri-und Polizeistreifen zu sehen, die Routinekontrollen durchführen. Den Ordnungshütern ist zumindest ein Teil der Mitglieder bekannt. Über die Ermittlungen wird derzeit allerdings größtes Stillschweigen gewahrt.
Von: mk
