Polizei setzt Pfefferspray ein

Stalker stellt Opfer im Linienbus nach

Freitag, 22. November 2024 | 11:01 Uhr

Von: luk

Bozen – Ein heftiger Vorfall in Bozen zeigt erneut die Gefahren von Gewalt gegen Frauen: Am Mittwochnachmittag eskalierte eine Auseinandersetzung zwischen einem Mann und seiner Ex-Partnerin, die schließlich in einem Linienbus in der Romstraße in Panik mündete. Dank des schnellen Eingreifens der Polizei konnte der Täter gestoppt und die Situation unter Kontrolle gebracht werden.

Gewalt nach dem Beziehungsende

Der Vorfall begann mit einer Notrufmeldung an die Einsatzzentrale der Quästur. Die Rede war von einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen einem Mann und einer Frau. Vor Ort traf die Polizeistreife zunächst auf die 31-jährige Frau, die in ein Geschäft geflüchtet war. Sie schilderte, dass der Angreifer, ein 35-jähriger Mann aus Bozen, mit dem sie früher eine Beziehung hatte, sie in der Öffentlichkeit bedrängt und bedroht habe.

Während die Exekutivbeamten den Mann identifizierten, entdeckte dieser, dass die Frau versuchte, in einen Linienbus zu steigen, um der Situation zu entkommen. Daraufhin rannte er hinterher, stürmte in den Bus und wurde zunehmend aggressiver – nicht nur gegenüber der Frau, sondern auch gegenüber Passagieren und den Polizisten.

Pfefferspray-Einsatz verhindert Eskalation

Die Polizei sah sich gezwungen, Pfefferspray einzusetzen, um den Angreifer zu stoppen und ihn zu überwältigen. Der Mann wurde schließlich in Gewahrsam genommen und auf die Quästur gebracht. Er muss sich nun wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt strafrechtlich verantworten.

Maßnahmen zur Prävention

Angesichts der Schwere des Vorfalls hat der Quästor Paolo Sartori die Einleitung eines Verfahrens zur Verhängung einer „Sonderüberwachung der öffentlichen Sicherheit“ gegen den Täter angeordnet.

„Die Zunahme von Fällen obsessiver Nachstellungen und Gewalt zeigt die dringende Notwendigkeit, solche Probleme ganzheitlich anzugehen,“ so Sartori. Er hob hervor, dass es wichtig sei, dass Institutionen, lokale Behörden, Anti-Gewalt-Zentren und Freiwilligenorganisationen enger zusammenarbeiten. „Die Staatspolizei engagiert sich aktiv in Projekten, um das Bewusstsein für die Schwere solcher Taten zu schärfen und den Opfern Wege aufzuzeigen, sich zu verteidigen, Hilfe zu suchen und Gewalt anzuzeigen,“ erklärte der Quästor.

Ein Appell an die Gesellschaft

Der Vorfall verdeutlicht die Bedeutung von Präventionsarbeit und gesellschaftlichem Zusammenhalt, um Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen. Die Polizei appelliert an Betroffene, nicht zu zögern, Hilfe in Anspruch zu nehmen und Vorfälle zur Anzeige zu bringen.

 

Bezirk: Bozen

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