Aller Anfang ist schwer

Startschuss für die Wegbegleiter von Selbsthilfegruppen

Mittwoch, 07. November 2018 | 14:39 Uhr

Bozen – Wer einmal daran gedacht hat, eine Selbsthilfegruppe zu gründen, sich aber nicht darüber hinausgesehen hat, kann nun eine zusätzliche Hilfe bekommen. Speziell ausgebildete „Wegbegleiter“ unterstützen künftig bei Bedarf die ersten Starttreffen von Selbsthilfegruppen behutsam und bleiben so lange dabei, bis die Gruppe alleine „laufen“ kann. Mit diesem Angebot will die Dienststelle für Selbsthilfegruppen die Selbsthilfe im Land langfristig stärken.

Aller Anfang ist schwer. Auch in einer Selbsthilfegruppe ist das manchmal so. Viele Menschen wären zwar an einem Austausch mit Gleichbetroffenen interessiert, es fehlt ihnen aber die Kraft oder das Zutrauen, um den Aufbau und Start einer Selbsthilfegruppe eigenständig in Angriff zu nehmen.

Das will das Team der Dienststelle für Selbsthilfegruppen im Dachverband für Soziales und Gesundheit nun ändern. Seit 15 Jahren betreut der Dienst die rund 200 lokalen Selbsthilfegruppen. Nun soll, zusätzlich zur bereits bisher immer schon erfolgten Begleitung der Aufbauphase vor dem effektiven Start einer Selbsthilfegruppe, eine weitere Form der längerfristigen Begleitung angeboten werden. Das neue Projekt der „Wegbegleiter für Selbsthilfegruppen“ bietet eine zusätzliche Form der Unterstützung und Begleitung durch speziell geschulte Freiwillige. Insbesondere soll es dadurch auch gelingen, Selbsthilfegruppen zu neuen Themenbereichen ins Laufen zu bringen. Denn nicht selten fehlt etwa pflegenden Angehörigen, Trauernden, Personen in Trennungssituationen oder Alleinerziehenden die Kraft, den Start einer Selbsthilfegruppe alleine anzugehen. Dies gilt besonders auch bei den Themen Suizid, Einsamkeit, bei psychischen Erkrankungen, Behinderung. Zwar wäre die Nachfrage da, aber trotzdem ist es nicht immer möglich, in diesen nachgefragten Bereichen Gruppen zu starten.

Damit ein noch größerer Teil der Bürgerinnen und Bürger das Potenzial der Selbsthilfe für sich entdecken und längerfristig praktizieren kann, bietet der Dachverband nun diese neue Form der Unterstützung durch die „Wegbegleiter“ an.

Gerade in der Anfangsphase einer Selbsthilfegruppe kann es hilfreich sein, wenn die Gruppentreffen eine Zeit lang begleitet werden. Von einer dafür gut geschulten Person, die die Kommunikation in der Gruppe und den Ablauf der Treffen behutsam unterstützt und so lange dabeibleibt, bis die Gruppe alleine „laufen“ kann. So können die anfänglichen Unsicherheiten überwunden und eine neue Gruppe auf den Weg gebracht werden.

Von: mk

Bezirk: Bozen