Aufräumarbeiten nach Murenabgang

Straße zwischen St. Martin und St. Leonhard gesperrt

Donnerstag, 24. Juli 2025 | 08:28 Uhr

Von: Ivd

St. Leonhard/St. Martin in Passeier – Nach heftigen Gewittern am Mittwochabend ist es im Passeiertal zu mehreren Murenabgängen gekommen. Besonders betroffen ist der Abschnitt der Staatsstraße SS44 zwischen St. Martin und St. Leonhard, wo sich große Mengen Geröll, Schlamm und Wasser auf die Fahrbahn ergossen haben. Die Straße bleibt bis auf Weiteres gesperrt.

Der Hangrutsch ereignete sich im Bereich eines Bachs nahe eines Gewerbegebiets. Dort wurden laut Angaben mehrere Hallen sowie Maschinen und Arbeitsgeräte verschüttet. Die Menge des abgegangenen Materials wird derzeit auf rund sechs bis sieben Meter geschätzt. Im Einsatz sind unter anderem fünf Greifbagger und drei Radlader. Ziel ist es, den verlegten Durchlass freizulegen, damit das Wasser wieder kontrolliert abfließen kann.

Wohngebäude betroffen – Passerdamm wird geöffnet

Wie die Freiwillige Feuerwehr St. Martin in Passeier mitteilt, sind bei den Unwettern mit stellenweise über 100 Millimeter Niederschlag nicht nur Straßen, sondern auch Wohngebäude in Mitleidenschaft gezogen worden. Die genaue Schadenslage wird noch erhoben.

Im besonders betroffenen Abschnitt bei Quellenhof, auf Höhe des Sägewerks Marth, bleibt die SS44 weiterhin gesperrt. Ab 5.00 Uhr früh wurde dort eine provisorische Einbahnregelung für Pkw über den Passerdamm eingerichtet. Für Busse und Lkw gilt allerdings ein vollständiges Fahrverbot – ein Ausweichen ist nur über weiträumige Umleitungen möglich.

Engstelle für den Leichtverkehr

Für den Individualverkehr wurde bereits am Vortag eine Umleitung über den parallel verlaufenden Fahrradweg eingerichtet. Aufgrund der Enge und eingeschränkten Sichtverhältnisse wird auch hier vor erheblichen Verzögerungen gewarnt. Wer nicht unbedingt ins Passeiertal fahren muss, sollte nach Möglichkeit auf die Fahrt verzichten.

Die Aufräumarbeiten laufen unter Hochdruck. Wann die Staatsstraße wieder vollständig freigegeben werden kann, ist derzeit noch nicht absehbar. Die Einsatzkräfte bitten um Geduld und Verständnis.

Wildbachverbauung, Straßendienst, Geologen im Einsatz
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Nach den Murgängen sind neben den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren auch Mitarbeiter des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West, des Landesstraßendienstes und ein Geologe im Auftrag des Landesamtes für Geologie und Baustoffprüfung vor Ort.

Das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West in der Agentur für Bevölkerungsschutz war seit der Alarmierung am 23. Juli von 21.03 Uhr bis 1.30 Uhr und am 24. Juli seit 5.30 Uhr im Einsatz, vor Ort sind Techniker Jan Kobald und Vorarbeiter Thomas Pichler, berichtet Amtsdirektor Peter Egger: “Die Hauptschadensstelle ist der Heimatscheintalbach, ein orografisch rechter Zubringer der Passer bei Kilometer 14,58 der Staatsstraße ins Passeiertal, von Meran kommend kurz vor St. Martin in Passeier. Auch vom nächsten Bach talauswärts, dem Kalbenbach, ist viel Murmaterial abgegangen und hat größere Schäden an Schutzbauwerken im Unterlauf und im Mittellauf angerichtet. Bei der Örtlichkeit Neuhaus oberhalb der Staatsstraße wurde durch den Murgang eine Brücke weggerissen, die als Zubringer für ein Elektrizitätswerk fungiert, mitgerissen wurden auch die Stromleitung und die Wasserleitung. Im Dorf St. Martin ist das Rückhaltebecken im Dorfbach voll und muss geräumt werden, um ein Überlaufen zu verhindern.”

Der Landesstraßendienst ist seit den frühen Morgenstunden im Einsatz, um die durch die Mure verschüttete Staatsstraße zwischen St. Leonhard und St. Martin freizubekommen. Mit insgesamt zehn Fahrzeugen – darunter fünf Greifbagger und drei Radlader – wird daran gearbeitet, rund sechs bis sieben Meter Material zu räumen und den verlegten Durchlass wieder freizulegen, damit das Wasser kontrolliert abfließen kann. “Die Lage ist anspruchsvoll, da große Materialmengen den Durchlass verlegt haben”, unterstreicht Abteilungsdirektor Philipp Sicher: “Unser Ziel ist es, das Wasser gezielt abzuleiten und die Straße sobald wie möglich wieder freizugeben. Die Einsatzteams leisten derzeit ganze Arbeit.”

Landeshauptmann und Bevölkerungsschutzlandesrat Arno Kompatscher dankt allen Einsatzkräften vor Ort für das rasche Eingreifen: “Einsatzkräfte sind am Werk, damit die Infrastrukturen so schnell wie möglich wieder für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stehen und damit sichergestellt ist, dass Folgeereignisse zu keinen größeren Schäden führen, weil die Aufräumarbeiten gewissenhaft durchgeführt werden.”

“Sicherheit steht an erster Stelle“, betont Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider: “Einsatzkräfte des Landesstraßendienstes, der Wildbachverbauung und der Freiwilligen Feuerwehren sind am Werk, um auch bei schwierigen Bedingungen die Strecke so rasch wie möglich wieder freizubekommen.”

Bezirk: Burggrafenamt

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