Gioia und Ginevra sind tot

Tragödie auf A22: Gegen Lkw-Fahrer und die Mutter wird ermittelt

Sonntag, 29. Oktober 2017 | 11:14 Uhr

Turin/Trient – Auf der Brennerautobahn bei Trient ist es am Freitagnachmittag kurz nach 15.00 Uhr zu einem sehr tragischen Verkehrsunfall gekommen. Dabei kamen zwei junge Nachwuchs-Eisläuferinnen aus Turin (neun und 17 Jahre) ums Leben. Nun hat die Trientner Staatsanwaltschaft eine Untersuchung wegen mutmaßlichen Mordes im Straßenverkehr in die Wege geleitet.

Ermittelt wird gegen den Lkw-Fahrer und Monica Lorenzatti, die Mutter der Neunjährigen.

Die Mädchen waren mit ihren Trainerinnen auf dem Rückweg von einem Wettbewerb in Meran, als der Ford Focus bei Trient Süd gegen einen fahrenden Lastwagen gekracht ist. Das Auto hat sich dabei regelrecht unter das Schwerfahrzeug geschoben.

Besonders schwer war der Aufprall auf der rechten Seite des Fahrzeuges, wo die beiden Mädchen gesessen sein dürften. Die 17-jährige Ginevra Barra Bajetto auf dem Beifahrersitz, die neunjährige Gioia Virginia Casciani auf dem Rücksitz – und wohl zum Zeitpunkt des Aufpralls nicht angeschnallt.

Beide waren auf der Stelle tot. Lebensgefährlich verletzt wurde die Fahrerin, nicht in Lebensgefahr, aber dennoch schwer verletzt wurde ihre Zwillingsschwester. Es handelt sich bei ihnen um die Mutter sowie die Tante der kleinen Gioia Virginia Casciani. Monica und Graziella Lorenzatti sind beide 49 Jahre alt.

Laut Straßenpolizei sind kaum Bremsspuren festzustellen gewesen. Es wird derzeit von einem Moment der Unaufmerksamkeit der Fahrerin ausgegangen. Die Staatsanwaltschaft hat nun auch ein Gutachten in Auftrag gegeben.

Die Verdächtigen haben das Recht, eigene Gutachter zu beauftragen und die Phasen der Ermittlung zu verfolgen. Derzeit wird vermutet, dass sowohl der Lenker als auch die Mutter, die am Steuer des Pkw saß, eine Mitschuld tragen. Einer ersten Einschätzung zufolge könnte der Lkw-Lenker ohne ersichtlichen Grund plötzlich abgebremst haben, während die Frau den nötigen Sicherheitsabstand nicht eingehalten haben soll.

Große Trauer herrscht unterdessen auch beim Eislauf-Club Turin “Pattinatori artistici Torino”.

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Auch die Grödner Eiskunstläuferin Carolina Kostner zeigte sich tief betroffen. „Ich bin erschüttert, es ist eine unglaubliche Tragödie, für die man nur schwer Worte findet. Die Leidenschaft der beiden Mädchen spiegelte sich in ihren Augen wider. Und das wird für immer in unseren Herzen bleiben“, erklärt Kostner Medien gegenüber.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt