Von: luk
Bozen – Wie heute bekannt wurde, ist der Südtiroler Kunstsammler und Richter Josef Kreuzer im Alter von 78 Jahren aus dem Leben geschieden.
Erst kürzlich hat Kreuzer seine Kunstsammlung und auch ein Haus in den Bozner Lauben dem Land vermacht, am 20. Februar hätte er für seine großzügige Schenkung das Ehrenzeichen des Landes Tirol erhalten sollen.
Die Sammlung von Kreuzer umfasst rund 1.500 Werke von Künstlern aus allen Tiroler Landesteilen, sie sollen in Bozen ausgestellt werden. Josef Kreuzer war der erste deutschsprachige Richter in Bozen.
LH Kompatscher und LR Achammer: Trauer über Tod von Josef Kreuzer
Josef Kreuzer ist am gestrigen Sonntag verstorben. Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Philipp Achammer zeigen sich betroffen von der Nachricht.
Den ehemaligen Richter, Kunstsammler und Unternehmer Josef Kreuzer kannten und schätzten viele Südtirolerinnen und Südtiroler. 1966 gewann er den Wettbewerb zum ersten deutschsprachigen Richter am Bezirksgericht in Bozen. Er übte den Richterberuf 16 Jahre lang aus und übernahm 1982 das Familienunternehmen seiner Frau. Bis vor einigen Jahren war er Vorsitzender der Schlichtungsstelle für Arzthaftungsfragen. Im Februar hätte er das Ehrenzeichen des Landes Tirol in Empfang nehmen sollen. Erst vor wenigen Monaten übertrug Josef Kreuzer etwa 1500 Werke von über 300 Künstlern aus Südtirol, Tirol und dem Trentino der Landesverwaltung und stellte zudem ein Haus in den Bozner Lauben zur Verfügung, damit die Sammlung in der nächsten Zeit öffentlich zugänglich gemacht werden kann. Die Kunstwerke geben einen kunsthistorisch einmaligen Einblick in die Zeit von 1900 bis in die Gegenwart. Nun ist Josef Kreuzer im Alter von 78 Jahren verstorben.
Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Philipp Achammer zeigen sich betroffen über den Tod Josef Kreuzers. “In Dankbarkeit erinnern wir uns zurück an einen großen Menschen, der in seinem Leben viel erreicht hatte und dabei doch stets bescheiden geblieben ist”, erklären Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Achammer. “In seiner Sammlung von Kunstwerken kommen gleichermaßen seine Liebe zur Kunst und seine Liebe zur Heimat zum Ausdruck.”
Wie Josef Kreuzer berichtete, hatten die Professoren am Klassischen Gymnasium sein Interesse für die Geschichte und die Kunstgeschichte geweckt, aber auch sein Schwiegervater, Friedrich Eccel, war ein Kunstmäzen. “Diese Liebe und Leidenschaft für die Kunst war also prägend für seine ganze Familie. Und darin liegt das eigentliche Vermächtnis von Josef Kreuzer, das er in seinem letzten Lebensabschnitt mit der gesamten Südtiroler Bevölkerung teilen wollte. Ihm gebührt dafür unser höchster Respekt und Anerkennung. Leider war es ihm nicht mehr vergönnt, die Verwirklichung des Museums mit den von ihm in jahrelanger Arbeit gesammelten Werken persönlich mitzuerleben. In Trauer nehmen wir Abschied von Josef Kreuzer. Seinen Tod betrachten wir nun als Auftrag, dieses letzte große Vorhaben fortzuführen und in seinem Sinne umzusetzen. Allen Hinterbliebenen und Freunden möchte ich auf diesem Weg mein aufrichtiges Beileid ausdrücken”, sagt Landesrat Achammer.
“Als Anerkennung für seine Verdienste und seine großzügige Geste hat die Tiroler Landesregierung auf Vorschlag der Südtiroler Landesregierung Josef Kreuzer mit dem Ehrenzeichen des Landes Tirol ausgezeichnet. Die festliche Übergabe hätte im Februar stattgefunden. Nun ist er allzu schnell von uns gegangen. Josef Kreuzer wird uns über seinen Tod hinaus in Erinnerung bleiben als ein Mensch, der sein Leben in den Dienst der Gerechtigkeit gestellt hat und stets seinen Überzeugungen treu geblieben ist. Mit ihm verliert Südtirol einen großen Bürger, vor allem aber einen Kunstkenner mit Herz und Weitblick”, unterstreicht Landeshauptmann Kompatscher.