Hochwassergefahr bei Rienz und Etsch - Bürgertelefon eingerichtet

Unwetter: Alle Einsatzkräfte sind mobilisiert

Montag, 29. Oktober 2018 | 21:13 Uhr
Update

Von: mk

Bozen – Die kommenden drei bis vier Stunden sind entscheidend für die Situation in Südtirol, hieß es bei der Sitzung der Landesleitstelle um 18.00 Uhr.

Im Moment ist die Situation relativ stabil, hieß es bei der zweiten Sitzung der Landesleitstelle im Zivilschutzzentrum in Bozen. Landesweit werden punktuelle Stromausfälle wegen Spannungsschwankungen  verzeichnet. Die Verkehrsmeldezentrale ist nun rund um die Uhr besetzt; die Hochwasserzentrale wurde eingerichtet und ist ebenfalls im Dauereinsatz. Die Zivilschutzsirenen sind für einen Einsatz bereit.

Einige Staats- und Landesstraßen sind wegen kleinerer Muren gesperrt. Das Verzeichnis aller Straßensperren findet sich laufend aktualisiert auf der Website verkehr.provinz.bz.it.

Eine Kaltfront erreicht in den kommenden Stunden Südtirol, berichtete Landesmeteorologe Dieter Peterlin. Die Niederschläge sind nicht gleichmäßig verteilt und erfolgen auch nicht gleichzeitig.

Im Laufe des Tages wurden alle vorgesehenen Abläufe laut Zivilschutzplan vorgenommen, unter anderem die Besetzung aller neun Bezirkszentralen der Freiwilligen Feuerwehren, die Aktivierung des Weißen Kreuzes im Hinblick auf eventuelle Evakuierungen, die Inbetriebnahme des Bürgertelefons, die Teilnahme an Sitzungen anderer Regionen.

Beim Regierungskommissariat erfolgte ein Treffen zwischen den Polizeikräften, den Vertretern der Autobahn, der Eisenbahn und der Gemeinde Bozen wegen der Situation der Obdachlosen, die längs der Flüsse in der Landeshauptstadt kampieren.

Seit Donnerstag ist wegen der vorausgesagten Starkregenfälle das erweiterte Lagezentrum rund um die Uhr bei der Berufsfeuerwehr eingerichtet. Der Zivilschutzstatus wurde am Donnerstag wegen der heranziehenden Regenwetterfront von Grün (Zero) auf die Aufmerksamkeitsstufe Gelb (Alfa) gesetzt, die zweite von vier nach Ampelfarben eingeteilten Stufen. Am 29. Oktober um 10.00 Uhr wurde die Landesleitstelle im Zivilschutzzentrum in Bozen aktiviert, in der die Fäden aller Einsätze zusammenlaufen, und von wo aus alle Maßnahmen koordiniert werden. Seit 11.30 Uhr gilt die von der Landesleitstelle ausgerufene höchste Alarmstufe Rot (Charlie). Es handelt sich demnach um eine Krise, die nicht nur große Gebiete erfasst hat, sondern sich stetig intensivieren kann.

Unter der kostenlosen Grünen Nummer 800751751 sind am Bürgertelefon Informationen erhältlich.

Unwetter in Südtirol: Bürgertelefon eingerichtet

Seit heute Mittag gilt in Südtirol die höchste Alarmstufe Rot. In der Landesleitstelle werden alle Maßnahmen koordiniert.

Seit Donnerstag ist wegen der vorausgesagten Starkregenfälle das erweiterte Lagezentrum rund um die Uhr bei der Berufsfeuerwehr eingerichtet. Der Zivilschutzstatus wurde am Donnerstag wegen der heranziehenden Regenwetterfront von Zero auf Alpha gesetzt, den zweiten der vierteiligen nach Ampelfarben eingeteilten Status. Heute um 10.00 wurde die Landesleitstelle aktiviert, in der die Fäden aller Einsätze zusammenlaufen, und von wo aus alle Maßnahmen koordiniert werden. Seit 11.30 Uhr gilt die von der Landesleitstelle ausgerufene höchste Alarmstufe Rot (Charlie). Es handelt sich demnach um eine Krise, die nicht nur große Gebiete erfasst hat, sondern sich stetig intensivieren kann.

An der Sitzung der Landesleitstelle nahmen neben dem Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Rudolf Pollinger auch Landesrat Arnold Schuler teil sowie Regierungskommissär Vito Cusumano, Landesgeologe Volkmar Mair und der Präsident der Freiwilligen Feuerwehren Wolfram Gapp, der technische Direktor der Autobahn A22 Carlo Costa und in Vertretung der Staatseisenbahn RFI Alberto Regaiolo.

Wetterlage: Neue Regenfront

Am Nachmittag und Abend ist weiterhin mit teils kräftigem Regen zu rechnen, auch einzelne Gewitter können eingelagert sein, wie Landesmeteorologe Dieter Peterlin berichtet. Bereits jetzt sind die Regenmengen groß, so wurden bei den Rotwandwiesen in Sexten bis zu 200 Liter pro Quadratmeter gemessen, in Ladurns und Pens waren es 190 Liter und in Bozen 103 Liter pro Quadratmeter. Mit der nächsten Regenfront sind wieder über 100 Liter pro Quadratmeter wahrscheinlich, die Windgeschwindigkeit steigt auf 100 bis 150 Stundenkilometer.

Hochwassergefahr bei Rienz und Etsch

Laut Stephan Ghetta vom Hydrographischen Amt führen diese hohen Niederschlagsmengen zu einem Ansteigen der Pegel der Flüsse vor allem im Pustertal, im Eisacktal, weniger im Vinschgau.

In den Nachtstunden spitzt sich die Situation voraussichtlich zu, vor allem bei der Etsch bei Branzoll, wo die Hochwasserschwelle gegen 6 Uhr früh erwartet wird. Kritisch kann die Situation auch bei der Rienz bei Vintlwerden, wo die Hochwasserschwelle voraussichtlich um 4 Uhr früh erreicht wird.

Die Lage ist kritisch. Alle Zivilschutzeinheiten sind deshalb einbezogen und bereit. Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, jene Abschnitte von Straßen, Radwegen und Infrastrukturen oder auch Baustellen im Auge zu behalten, die sich in der Nähe von Wasserläufen befinden.

Die nächste Sitzung der Landesleitstelle wurde für 18.00 Uhr einberufen. Seit 13.00 Uhr sind unter der kostenlosen Grünen Nummer 800751751 am Bürgertelefon Informationen erhältlich.

Bezirk: Bozen