Virus kann auch auf Menschen überspringen

Vogelgrippe: “Hausarrest” für Südtirols Hühner

Samstag, 07. Januar 2017 | 12:00 Uhr
Update

Bozen – Immer näher rückt die Vogelgrippe an Südtirol heran. Nun ist ein Fall in Görz an der Grenze zu Slowenien bestätigt worden, weshalb Rom auch für Südtirol Vorsorgemaßnahmen verordnet hat, berichtet das Tagblatt Dolomiten.

Sämtliches Federvieh muss ab sofort im Stall gehalten werden. Hühner, Gänse und anderes Geflügel dürfen nicht mehr ins Freie gelassen werden. Auch Betriebe, die Hühner in Freilandhaltung züchten, müssen ihre Tiere bis auf weiteres im Stall halten. Zudem dürfen die Bauern nur mehr mit Schutzkleidung den Stall betreten.

Bei der Vogelgrippe, die auch Geflügelpest genannt wird, handelt es sich um eine Viruserkrankung des Geflügels. Derzeit grassiert in ganz Europa das Virus H5N8. Rund 500 Seuchenherde wurden bislang registriert, wobei neben Hausgeflügel vor allem Wildvögel betroffen waren.

Das Virus kann auch auf den Menschen überspringen. Bislang ist das zum Glück aber noch nicht geschehen.

Südtirol ist bisher verschont geblieben. Weil aber am 28. Dezember ein Vogelgrippe-Fall bei einem Tier in Gorizia (Görz) aufgetreten ist, hat nun das Ministerium entsprechende Vorsichtsmaßnahmen erlassen – auch für Südtirol, das eigentlich kein Risikogebiet ist, weil große Seen und Sumpfgebiete fehlen, an denen sich Wildvögel gerne aufhalten.

Für Geflügel gilt ab sofort und bis auf Widerruf eine Stallpflicht. Die Amtstierärzte seien informiert, stichprobenartig werde die Einhaltung der Stallpflicht auch kontrolliert, betont Landesrat Arnold Schuler.

Ebenso dürfen laut den „Dolomiten“ Fahrzeuge mit Futtermitteln nicht mehr direkt auf den Hof fahren, sondern müssen das Futter vorher abladen. Damit soll verhindert werden, dass das Virus mit den Fahrzeugen von einem Betrieb zum nächsten transportiert wird.

Es bestehe kein Grund zur Panik, betont Schuler weiter. Die Vorsorgemaßnahmen gelten, um ein Ausbreiten der Geflügelpest möglichst zu verhindern.

Von: luk