Von: luk
Bozen – Die Staatsanwaltschaft des italienischen Fußballverbands (Figc) ermittelt gegen einen Jugendtrainer aus dem Unterland. Ihm wird vorgeworfen, während eines Trainings am 24. September einem 14-jährigen Spieler eine Kopfstoß versetzt zu haben. Die betroffene Jugendmannschaft bleibt aus Gründen des Opferschutzes anonym.
Der Trainer legte bereits am Tag nach dem Vorfall sein Amt nieder – noch bevor der Verein über mögliche Konsequenzen entscheiden konnte, berichtet die Zeitung Alto Adige. Der Jugendliche wurde inzwischen von den Ermittlern befragt, die Anhörung des Trainers steht noch aus.
Der Präsident des Figc-Landeskomitees, Klaus Schuster, betont, man nehme den Vorwurf sehr ernst: Die Unterlagen seien an die unabhängige Sportstaatsanwaltschaft übermittelt worden, welche die Beteiligten anhöre und anschließend über mögliche Sanktionen entscheide. Da der Vorfall nicht während eines offiziellen Spiels, sondern im Training geschehen sein soll, seien insbesondere die Zeugenaussagen wichtig.
Der Vereinspräsident informierte die Eltern per Nachrichtendienst über die sofortige Trennung vom Trainer. Einen Kommentar zum angeblichen Vorfall wollte er nicht abgeben. Er sei nicht selbst vor Ort gewesen. Der betroffene Jugendliche habe keine sichtbaren Verletzungen gezeigt.
Auslöser der Ermittlungen ist eine schriftliche Beschwerde eines Elternteils an die Figc. Darin wird dem Trainer neben dem mutmaßlichen Kopfstoß auch seit längerem verbale Gewalt, Einschüchterung und unangemessenes Verhalten gegenüber Minderjährigen vorgeworfen. Bereits Monate vor dem Vorfall hatte ein weiterer Elternteil Zweifel an der Eignung des Trainers zum Umgang mit Jugendlichen gemeldet.
Die Sportstaatsanwaltschaft prüft nun alle Aussagen und Dokumente. Anschließend wird entschieden, ob das Verfahren eingestellt oder Anklage gegen den Trainer erhoben wird. Der Beschuldigte, der bereits in der Vergangenheit mehrfach disziplinarisch aufgefallen war, ist aktuell vereinslos.




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