Von: ka
Bozen – Die weitreichende Reform der italienischen Straßenverkehrsordnung ist umstritten. Das Gesetzeswerk, das härtere Strafen für regelwidriges Verhalten im Straßenverkehr vorsieht, dürfte insbesondere bei potenziellen Verkehrssündern auf wenig Gegenliebe stoßen. Da Italien das hehre Ziel verfolgt, die Zahl der Verkehrstoten bis zum Jahr 2030 zu halbieren, die Opferzahlen aber seit Jahren kaum nach unten gehen – für das Jahr 2024 werden sogar mehr Verkehrstote als im vergangenen Jahr erwartet – war es jedoch bitternötig, die Straßenverkehrsordnung zu reformieren.
Zudem ließen neue Herausforderungen, von denen die Nutzung von Socials während der Fahrt vielleicht die bekannteste ist, eine Verschärfung der Strafen notwendig erscheinen. Es bedarf wenig Fantasie, um festzustellen, dass ein Großteil der Verkehrstoten auf Unkonzentriertheit während der Fahrt sowie auf das Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss zurückgeht.
Südtirol ist dabei leider keine Ausnahme. Im Gegensatz zu den stagnierenden Opferzahlen, die den gesamtstaatlichen Trend kennzeichnen, ist die Anzahl der Verkehrstoten auf regionaler Ebene sogar stark angestiegen. Da Alkohol am Steuer auch hierzulande immer noch als Kavaliersdelikt zu gelten scheint – die Anzahl der entzogenen Führerscheine lässt kaum einen anderen Schluss zu – geht die Entscheidung, die Strafen für das Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss massiv zu erhöhen, in die richtige Richtung.
Nicht zu vergessen ist jedoch, dass die Reform auch sonst noch einen nicht unerheblichen Vorteil bringt. Die Tatsache, dass Führerscheinneulinge in den ersten drei Jahren fortan auch Fahrzeuge mit einer Leistung bis zu 75 kW pro Tonne lenken dürfen, bringt nicht nur vielen Betrieben eine Erleichterung, sondern eröffnet vielen Eltern auch die Möglichkeit, die alte Familienkutsche ihrem Nachwuchs zu “vererben”.
Wem an einer Verringerung der Verkehrstoten und an einer Erleichterung der Vorschriften für Wirtschaftstreibende und Familien gelegen ist, kann in der Reform der italienischen Straßenverkehrsordnung nur Gutes erkennen. Nun gilt es “nur” noch, die Kontrollen zu verschärfen und die neuen Regeln strikt anzuwenden.
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11 Kommentare auf "Weniger Verkehrstote hehres Ziel"
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Alles super, alles schön … nicht berücksichtigt wird eine häufigsten Unfallursachen, das Urologen-Verhalten (bis auf einen Meter dicht auffahren). In anderen Ländern wird das als Nötigung, also strafrechtlich geahndet. Zudem nützen die besten Gesetze nichts, wenn ihre Einhaltung nicht kontrolliert wird.
Seit min. 10 Jahren gibt es ein Gesetz das unter Androhung von 500€ Strafe verbietet Zigarettenstummel aus dem Auto zu werfen.
In 10 Jahren nie gehört, dass jemand ne Strafe bekommen hätte.
@N. G. Seit einigen Jahren muss jedes Kind auf einem Furzkisten sitzen das uns sagt sie sitzen noch im Auto. Noch NIE wurde ich odrr Kollegen von mir darauf kontrolliert. Immer nur neuere schärfere Strafen sinf be… scheiden.
@TheP Meinte ich damit, die Regelwut des Staates wird langsam aber sicher absurd. Natürlich alles zum Wohle der Bürger. Ja, vielleicht woanders aber in Italien gehts nur ums Geld weil die meisten dieser Gesetze gar nichts bringen.
Bestes Beispiel des Nonsens, keine Radarfallen unter 50 aber jetzt die Strafen für alles hoch. Wie wenn man unter 50 nicht im Verkehr sterben könnte.
Jeder wird von jedem, allem und vor sich selbst zwangsgeschützt. Das ganze hat diktatorische Züge die sich langsam in der Gesellschaft einschleichen aber vom Staat verordnet werden.
wenn ich Österreich 101 km/h statt 90 fahre,bezahl ich vielleicht 30 Euro,in Italien in Zukunft bis 700 Euro-wenn das nicht Abzocke ist,was denn sonst?
Claudia…. Anders verstehn Die hier nicht. Haltet Euch an Regeln. So einfach ists!
@Sag mal Da hast du sicher Recht aber die Verhältnismäßigkeit bleibt auf der Strecke. Hat Österreich denn so viel mehr Tote im Verkehr? Haben die niedrige Strafen? Es ist völliger Unsinn alles mit NUR hohen Strafen regeln zu wollen!
ÜBRIGENS, in JEDEM Bereich! Denn es gehört noch viel mehr dazu als nur Strafe.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/30164/umfrage/verkehrstote-in-europa/
Da nicht kontrolliert wird (oder besser gesagt nicht kontrolliert werden will), versucht man halt, die Bürger durch hohe Strafen im Zaum zu halten. Die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden, ist sehr gering, daher werden auch die drastischen Erhöhungen, die nur auf dem Papier stehen, kaum etwas bringen. Davon zeugt allein schon die Tatsache, dass man schon fast in der Zeitung landet, wenn man mit 20 km/h Geschwindigkeitsübertretung erwischt wird. Zudem fahren rücksichtslose Verkehrsteilnehmer weiterhin wie vorher.
Sie hätten sehen sollen, was Verkehrspsychologe Max Dorfer vor wenigen Tagen dazu in der Tagesschau zu sagen hatte. Mitnichten ist diese Reform zielführend.
geht die Entscheidung, die Strafen für das Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss massiv zu erhöhen, in die richtige Richtung.
So ein Blöddunn. Es reicht wenn mehr kontrolliert wird. Die Strafen sind schon hart genug, hält aber die Bolltrottel doch nicht sb angetrunkrn das Auto selbst zu steuern…
Die Strafen erhöhen ist das Einzige was diese Regierung kann. Präventivmassnahmen wie Verkehrsunterricht in den Schulen, “Nachhilfestunden” in einer Fahrschule für Verkehrssünder usw. wären vielleicht zielführender!