Von: mk
Brixen – Im Verfahren um das schwere Zugunglück vom 27. April 2017 nördlich von Brixen, bei dem zwei Arbeiter starben und drei weitere schwer verletzt wurden, hat die Staatsanwaltschaft überraschend Freispruch für alle sieben Angeklagten gefordert.
Staatsanwältin Federica Iovene beantragte den Freispruch aller Beschuldigten, zumal „die Tat nicht vorliegt“. Das Urteil in dem aufsehenerregenden Verfahren wird für Dienstag erwartet.
Die zwei Arbeiter Salvatore Verolla (42) und Achille De Lisa (52), die beide aus Mondragone in der Region Caserta stammen, waren bei dem Unglück ums Leben gekommen. Die Angestellten eines Subunternehmens Gcf, das im Auftrag des Schienennetzbetreibers RFI Arbeiten an der Bahnlinie durchführte, starben bei der Kollision eines 2.800 Tonnen schweren Bauzuges.
Wie ein Gutachten im Laufe des Prozesses rekonstruierte, hatte sich ein Teil des Bauzuges von der Garnitur gelöst. Der Zug war zuvor in Brixen abgefahren, ohne dass vorher ein vorgeschriebener Bremstest durchgeführt worden war, schreibt die Nachrichtenagentur Ansa.
Angeklagt waren sieben Personen, darunter Verantwortliche der beauftragten Firma sowie Manager und Angestellte des staatlichen Schienennetzbetreibers RFI. Die Vorwürfe lauteten unter anderem auf das Auslösen eines Zugunglücks, auf mehrfache fahrlässige Tötung, schwere Körperverletzung sowie auf Verstöße gegen die Arbeitssicherheitsbestimmungen.
Im Verfahren gibt es keine Nebenkläger, da die Familien der Opfer bereits vor der Hauptverhandlung umfassend entschädigt wurden. Die Entscheidung des Gerichts wird am Dienstag erwartet.




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