Stadt leidet unter akutem Polizeimangel

Alkoholverbot wegen nächtlicher Gewaltexzesse in Udine

Montag, 01. Juli 2024 | 16:22 Uhr

Von: Ivd

Udine – Im Kampf gegen nächtliche Gewaltausschreitungen hat die Stadt Udine drastische Maßnahmen ergriffen, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Ab dem 25. Juni 2024 gilt im gesamten Stadtgebiet ein umfassendes Alkoholverbot von 21.00 Uhr abends bis 8.00 Uhr morgens. Grund dafür ist unter anderem ein Mangel an Personal aufseiten der Ordnungshüter.

Infolge der jüngsten Ereignisse, bei denen mehrere Personen verletzt wurden, sah sich die Stadtverwaltung gezwungen, entschieden zu handeln. “Leider haben uns die jüngsten Vorfälle gezeigt, dass wir mehr für die öffentliche Sicherheit tun müssen. Die Stadt und ihre Bürger fordern von uns ein entschiedenes und entschlossenes Handeln, um zu verhindern, dass sich solche Vorfälle wiederholen”, erklärte Bürgermeisters Alberto Felice De Toni.

Nachtschwärmer müssen dursten

Die Regelung umfasst nicht nur ein Verbot des Verkaufs von Alkohol in Glasflaschen nach 21.00 Uhr, sondern untersagt auch den Verkauf von alkoholfreien Getränken während dieser Zeiten. Auch in Lokalen dürfen ab 1.00 Uhr morgens keinerlei Getränke mehr verkauft werden. Diese Maßnahmen gelten zunächst für 60 Tage.

Die Polizeigewerkschaft hat auf den Personalengpass hingewiesen, die durch die zusätzlichen Sicherheitsaufgaben noch verschärft werden. Im Jahr 2024 stehen 52 Polizisten weniger zur Verfügung als im Vorjahr, was die Erfüllung der Kontroll- und Sicherheitsverpflichtungen erheblich erschwert. Seit Oktober wurden etwa 100 Polizeikräfte zur Unterstützung in die Region entsandt, was zusätzliche Kosten von rund fünf Millionen Euro verursachte.

Militär muss eingreifen

Um die Umsetzung der neuen Regelungen zu gewährleisten, werden die Fußpatrouillen im Stadtzentrum verstärkt. Neben den Polizeikräften werden auch Soldaten eingesetzt, um für zusätzliche Sicherheit zu sorgen. Die Armeepräsenz in Udine unterstreicht die Ernsthaftigkeit der Lage und den Mangel an Polizeikräften in der 100.000-Seelenstadt.

Während Udine mit diesen Maßnahmen auf Sicherheitsbedenken reagiert, zeigt das Beispiel von Venedig, wo zu Silvester ebenfalls Alkohol in der Öffentlichkeit verboten wurde, dass solche Verbote ihre Wirkung entfalten können. Andere Städte könnten diesen Ansatz ebenfalls in Betracht ziehen, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.

 

Quelle: Merkur