Von den Geschwistern verursachte Explosion riss drei Carabinieri in den Tod – VIDEO

Angekündigte Tragödie: „Bereit, uns in die Luft zu sprengen“

Mittwoch, 15. Oktober 2025 | 07:17 Uhr

Von: ka

Castel d’Azzano – Alle wussten, dass Franco, Dino und Maria Luisa Ramponi zu allem bereit waren, um die Zwangsräumung ihres alten Bauernhofs in Castel d’Azzano, südlich von Verona, zu verhindern, wo die drei tief verschuldeten Geschwister lebten und arbeiteten. Bereits in den vergangenen Jahren war es zu mehreren äußerst bedenklichen Vorfällen gekommen, bei denen die heute 65, 63 und 59 Jahre alten Geschwister damit drohten, sich selbst zu verbrennen oder den Hof in die Luft zu jagen. „Wir sind bereit, uns in die Luft zu sprengen”, sagte Maria Luisa Ramponi im November des vergangenen Jahres.

ANSA / GIORGIO MARCHIORI

Nach der tödlichen Explosion ihres Bauernhofs in Castel d’Azzano in der Provinz Verona wurden Franco, Dino und Maria Luisa Ramponi verhaftet. Hinter dem Selbstmordversuch der drei Geschwister und der damit verbundenen Explosion des landwirtschaftlichen Betriebs, bei der drei Carabinieri ihr Leben verloren und 24 weitere Personen Verletzungen verschiedenen Grades erlitten, steckten offenbar familiäre Probleme. „Wir waren bereit, uns in die Luft zu sprengen, indem wir das Gas aufdrehten. Das Haus war voll davon. Das ist schließlich, was sie wollen“, erklärte Maria Luisa damals.

Sie betonte, dass die ganze Angelegenheit im Jahr 2014 begonnen habe, als ein dritter Bruder aufgrund von Schulden eine Hypothek aufgenommen und dabei die Unterschrift eines Familienmitglieds gefälscht habe. Im Jahr 2019 soll er seinen Verwandten alles gestanden und sich 2021 selbst bei den Strafverfolgungsbehörden angezeigt haben. In der Zwischenzeit wurden jedoch Gebäude und Grundstücke gepfändet. Ein gerichtlicher Verwalter wurde bestellt und es wurden eine Reihe von Versteigerungen durchgeführt. In deren Folge sollen die Immobilien und Grundstücke an Wert verloren und praktisch verschleudert worden sein.

„Sie sind Landwirte, die ihre Felder bewirtschafteten, aber leider in kriminelle Handlungen verwickelt waren und die Zwangsvollstreckung ihrer Hypothek auf ihr Haus hinnehmen mussten, das einer ihrer wenigen Vermögenswerte war“, sagt der stellvertretende Bürgermeister von Castel d’Azzano, Antonello Panucci, über die drei Geschwister. Er fügt hinzu, dass der Gemeinde die katastrophale Lage der Geschwister Ramponi bekannt gewesen sei und sie ihnen daher eine provisorische Unterkunft angeboten habe. Da sie ihren Hof jedoch nicht verlassen wollten, schlugen sie das Angebot der Gemeinde aus.

Nach Angaben von Nachbarn und Geschäftsleuten aus der Gegend lebte die Familie Ramponi sehr zurückgezogen. Früher besaßen sie mehrere Felder in der Umgebung von Castel d’Azzano. Diese mussten jedoch im Laufe der Jahre verkauft werden, um die Schulden zu begleichen. Den als „seltsam“ geltenden Ramponi blieben schließlich nur noch ihr heruntergekommenes Bauernhaus und ein kleines Stück Land mit etwa dreißig Kühen.

Die Nachbarn berichten, dass sich die Geschwister praktisch nur von der Milch der Kühe ernährten, fast ausschließlich nachts arbeiteten und man sie daher selten zu Gesicht bekam. „Manchmal kam Dino hierher, manchmal zusammen mit seinem Bruder, aber ich habe ihn seit Monaten nicht mehr gesehen”, erzählt die Baristin eines Lokals in der Nähe. „Wir wussten, dass ihre Lage katastrophal war. Das letzte Mal hatten sie sich mit Benzin übergossen. Sie hatten alles verloren. Sie lebten ohne Strom und Gas wie in einer Höhle“, so ein Nachbar.

Wie es aus den Worten der 59-jährigen Maria Luisa Ramponi zu klingen scheint, glaubten die Ramponis zuletzt offensichtlich, dass sich die Justiz und die Anwälte gegen sie verschworen hätten, um sie „vom Hof zu vertreiben“. „Im September wurde der mit dem Verkauf der Immobilie beauftragte Sachverwalter schwer bedroht“, sagt der zuständige Staatsanwalt von Verona, Raffaele Tito.

X/Vigili del Fuoco

Es war der 18. November 2024, als die Geschwister Franco, Dino und Maria Luisa Ramponi mit derselben wahnsinnigen Tat drohten, die sie in der Nacht vom 13. auf den 14. Oktober dann tatsächlich begingen und bei der drei Carabinieri ihr Leben verloren. Da den Geschwistern Ramponi eine Zwangsräumung drohte, waren sie schon seit längerer Zeit bereit, sich zusammen mit ihrem alten Bauernhof in Castel D’Azzano, wo sie mehr schlecht als recht lebten und arbeiteten, in die Luft zu sprengen. Nachdem sie das Gas im Inneren des Gebäudes aufgedreht und alle Türen und Fenster geschlossen hatten, stiegen sie mit einem Benzinkanister und allem Nötigen, um Feuer zu legen, auf das Dach. Sie waren bereit, das gesamte Gebäude anzuzünden und in die Luft zu jagen. Das Eingreifen der Feuerwehr und der Carabinieri brachte sie damals zum Aufgeben. Die Geschwister wurden mit einer Drehleiter gerettet und in Sicherheit gebracht. Die Räumlichkeiten wurden gelüftet und gesichert. „Wir haben das Haus mit Gas gefüllt, um uns gegen eine ungerechte Zwangsvollstreckung zu wehren”, so Maria Luisa Ramponi später.

Dies war jedoch nicht der einzige Vorfall: Im September 2021, also drei Jahre zuvor, hatten die beiden im Versuch, ihr Haus vor der Versteigerung zu retten, mit ähnlich drastischen Verzweiflungstaten gedroht. Damals kletterte einer der Brüder auf das Dach des Gerichtsgebäudes in Verona und drohte, sich in die Tiefe zu stürzen. Seine Schwester versicherte unterdessen, sie würde sich anzünden, nachdem sie sich auf dem Parkplatz mit Alkohol übergossen hatte. In diesem Fall konnten die beiden durch das rechtzeitige Eingreifen von zwei Wachleuten aufgehalten werden.

„Sie wollten das Haus nicht verlassen, aber es gab einen richterlichen Beschluss zur Räumung. Diesen haben die Carabinieri und die Staatspolizei dann vollstreckt“, sagte Antonello Panuccio, stellvertretender Bürgermeister von Castel d’Azzano, gegenüber Rainews24.

Da die vergangenen Versuche, das inzwischen baufällige Hofgebäude zu räumen, aufgrund der angedrohten Verzweiflungstat erfolglos geblieben waren, rückten in der Nacht vom 13. auf den 14. Oktober zahlreiche Kräfte der Carabinieri und der Polizei an, um das Gebäude notfalls zu stürmen. Niemand rechnete jedoch mit einer tödlichen Falle.

Facebook/Polizia di Stato

Ersten Rekonstruktionen zufolge hatten sich die drei Geschwister in ihrem Haus verbarrikadiert. Nachdem mehrere Versuche gescheitert waren, sie zum Verlassen des Hauses zu bewegen, traten die Ordnungskräfte in Aktion. Einige kletterten auf das Dach, um sich von dort in das Gebäude abzuseilen, während andere den Eingang stürmten. Als sie die Tür erreichten, war ein starker Gasgeruch aus dem Inneren zu vernehmen. Das Gas stammte aus fünf bis sechs Gasflaschen. Als die Eingangstür geöffnet wurde, kam es zu einer starken Explosion, von der Carabinieri, Polizisten und Feuerwehrleute erfasst wurden.

„Die Explosion wurde von der Frau verursacht, die eine Gasflasche mit einem Feuerzeug in Brand gesetzt hatte. Dadurch wurde die Explosion ausgelöst, von der die Carabinieri erfasst wurden und die zu dieser traurigen Opferbilanz geführt hat. Eine solche wahnsinnige Tat war nicht zu erwarten”, sagte der Provinzkommandant der Carabinieri von Verona, Oberst Claudio Papagno.

Durch die Explosion stürzte das zweistöckige Gebäude ein und begrub mehrere Ordnungskräfte unter sich. Einsatzkräfte der Feuerwehr, die ebenfalls vor Ort waren, eilten ihnen umgehend zu Hilfe. Für drei der eingesetzten Carabinieri, Brigadier Valerio Daprà [56], Marco Piffari [56] und Davide Bernardello [36], kam jedoch jede Hilfe zu spät. Die drei Geschwister, von denen zwei verletzt wurden – Franco hingegen konnte nach einer kurzen Flucht gestellt werden – wurden wegen vorsätzlichen Mordes verhaftet.

Am Tag nach der schrecklichen Tragödie trauert ganz Italien um die drei getöteten Carabinieri.

Kommentare

Aktuell sind 13 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen