Gesundheitsminister warnt vor „falschem Optimismus“

Coronavirus: Einschränkungen in Italien bis 13. April verlängert

Mittwoch, 01. April 2020 | 12:19 Uhr

Rom – Das öffentliche Leben in Italien wird wohl bis nach Ostern auf Eis gelegt bleiben. Dies stellte Gesundheitsminister Roberto Speranza klar, berichtet die Online-Ausgabe der Tageszeitung „La Repubblica“. Damit werden die Sicherheitsmaßnahmen im Kampf gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus verlängert.

„Die Daten haben sich verbessert, doch es wäre falsch, sich nun einem falschen Optimismus hinzugeben“, erklärte der Minister. Noch immer gelte es, höchste Vorsichtsmaßnahmen walten zu lassen. Sowohl die Ausgangssperren als auch die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Einschränkungen sollen deshalb bis 13. April verlängert werden.

Speranza betonte, dass es jetzt darum gehe, nicht nachlässig zu werden. „Die Italiener haben große Reife an den Tag gelegt. Experten sagen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und dass sich erste Ergebnisse zeigen. Doch es wäre ein unverzeihlicher Fehler, nun zu glauben, man habe Covid-19 definitiv besiegt“, erklärte der Minister.

Stattdessen müsse man sich auf einen langen Kampf einstellen. Laut dem Gesundheitsminister soll es in Italien zu eine vorsichtigen und graduellen Wiederaufnahme des öffentlichen Lebens kommen. Wie genau das geschehen soll, darüber würden derzeit wissenschaftliche Experten beraten.

Eine wesentliche Voraussetzung zur vollständigen Rückkehr zur Normalität sei die Einführung einer Impfung. Ohne Impfung könne man Covid-19 nicht besiegen. „Wir alle sind uns bewusst, dass wir einen längeren Zeitraum überbrücken und die Ausbreitung neuer Infektionsherde verhindern müssen“, warnte der Minister.

Gleichzeitig lancierte der Minister einen politischen Appell an die Opposition: Nun sei nicht die richtige Zeit dafür, Zwietracht zu säen.

Laut Speranza stehen in Italien derzeit rund 9.000 Intensivbetten zur Verfügung. Das sind rund 75 Prozent mehr als vor einem Monat. Gleichzeitig verwies er auf die Wichtigkeit eines funktionierenden Gesundheitssystems und mahnte, in dieses in Zukunft mehr zu investieren.

Von: mk