Von: mk
München – Zwei 24-jährige Italiener aus Isernia und Matera riskieren eine Haftstraße bis zu drei Jahren bzw. eine saftige Geldbuße. Der Grund: Die jungen Männer haben sich auf dem Oktoberfest in München gegenseitig gefilmt, wie sie jeweils den Arm zum Hitlergruß streckten. Dabei ließen sie sich von Bekannten im Hintergrund bejubeln. Ausgerechnet in Deutschland sind die Gesetze besonders streng.
Andere Besucher des Volksfestes, die sich in der Nähe aufhielten, reagierten angewiedert und schockiert. Sie fanden das Verhalten der italienischen Touristen überhaupt nicht lustig. Schließlich wurden die beiden 24-Jährigen von der Polizei abgeführt und kassierten eine Anzeige. Ihnen wird das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vorgeworfen.
Da die beiden Italiener keinen festen Wohnsitz in Deutschland haben, ordnete die Münchner Staatsanwaltschaft eine Überstellung in Untersuchungshaft bis zum Beginn des Prozesses an. Wann dieser stattfindet, steht noch nicht fest.
Auch ein 19-Jähriger aus Bayern geriet ins Visier der Ordnungshüter. Er soll am selben Abend in einem Festzelt ebenfalls den Hitlergruß gezeigt haben.
Der faschistische Gruß in Italien, der sogenannte „Saluto Romano“, ist zwar ebenfalls geächtet, die rechtliche Lage ist im Stiefelstaat aber weit weniger eindeutig als in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs ist dort der Hitlergruße per Gesetz verboten.