„Doppelte Pandemie“ bereitet Roberto Battiston große Sorgen – VIDEO

“Delta befindet sich immer noch im Umlauf und ist beängstigend”

Montag, 10. Januar 2022 | 08:00 Uhr

Trient – Angesichts Hunderttausender neuer Fälle, die von dieser neuen Virusvariante verursacht werden, ist Omikron in aller Munde, aber es häufen sich jene Stimmen, die davor warnen, die Gefahr, die von anderen Varianten ausgeht, zu unterschätzen und den Fokus nur auf die Omikron-Variante zu richten.

Zu ihnen gehört auch der angesehene Physiker und Forscher Roberto Battiston. Roberto Battiston glaubt, dass die Delta-Variante keineswegs verschwunden sei und sogar direkt für die Todesfälle und die Aufnahmen auf die Intensivstation verantwortlich sein könnte, die wir in diesen Tagen erleben.

APA/APA/National Institute of Allergy and Infectious Diseases/HANDOUT

Omikron ist nicht die einzige Covid-19-Variante, die gefürchtet werden muss. Neben der jüngsten Mutation, die Ende November erstmals in Südafrika festgestellt wurde, raten Experten dazu, sich vor zwei weiteren Bedrohungen in Acht zu nehmen. Zur Ersten gehören die nächsten Varianten, die mit ziemlicher Sicherheit bald auf uns zukommen werden. Die zweite sind jene Varianten, die bereits vor Omikron im Umlauf waren und nach dem Auftreten der neuen Variante aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit verschwanden. Von diesen ist die Delta-Variante die gefährlichste.

Facebook/Roberto Battiston

Der angesehene Physiker und Forscher Roberto Battiston warnt davor, die Delta-Variante zu „vergessen“. Der Koordinator des epidemiologischen Observatoriums der Universität vertritt die Ansicht, dass die Delta-Variante keineswegs verschwunden sei und sogar direkt für die Todesfälle und die Aufnahmen auf die Intensivstation verantwortlich sein könnte, die wir in diesen Tagen erleben. „Wir sind Zeugen einer Art kollektiver Verdrängung der Delta-Variante, aber es gibt keinen Beweis dafür, dass sie verschwunden ist“, so Battiston gegenüber der römischen Tageszeitung La Repubblica.

Um besser zu verstehen, was passiert, müssen wir uns zwei verschiedene, sich überlagernde Epidemien vorstellen, die jeweils von der Delta- und der Omikron-Variante verursacht werden. Die derzeitige italienische Pandemiesituation könnte das Ergebnis einer doppelten Epidemie sein, die durch die kombinierten Auswirkungen von Delta und Omikron verursacht wird.

In der Vergangenheit wurde noch angenommen, dass Omikron Delta verdrängen könnte, was aber offensichtlich nicht geschah. Omikron setzte sich gegenüber der Delta-Variante zwar durch, aber „diese Entwicklung sollte nicht dahin interpretiert werden, dass die vorherige Variante dazu verdammt ist, nach und nach zu verschwinden“. Letzten Coronazahlen und mathematischen Modellen zufolge blieb Delta auch nach der Verbreitung von Omikron weiterhin im Umlauf. „Kurz vor der Weihnachtszeit verursachte sie 30.000 bis 35.000 Neuinfektionen pro Tag, nun sind es wahrscheinlich 40.000“, erklärt Battiston.

APA/APA (Symbolbild/AFP)/HANDOUT

Die Auswirkungen dieser „doppelten, sich überlagernden Pandemie“ – erklärt der Physiker und Forscher aus Trient – auf das Gesundheitswesen seien deutlich sichtbar. Die Delta-Variante sei hauptursächlich für die schweren Verläufe bei Ungeimpften, für einen Großteil der Aufnahmen auf die Intensivstationen und die meisten Todesfälle verantwortlich. Omikron hingegen betreffe vor allem jene Personen, denen die Auffrischimpfung noch nicht verabreicht wurde. Die jüngere Variante wirkt sich zwar weniger schwerwiegend auf die Gesundheit der Menschen aus, ist aber andererseits so ansteckend, dass sie allein schon aufgrund der schieren Zahl der Infektionen ein Land praktisch lahmlegen kann.

APA/APA (Symbolbild/AFP)/HANDOUT

Laut Roberto Battiston müsse man sich darüber im Bilde sein, anstatt einem zwei Gegnern, die unter gesundheitlichen Gesichtspunkten sehr unterschiedliche Eigenschaften besitzen, gegenüberzustehen. „Um diese Pandemiephase wirksam bewältigen zu können, ist es wichtig, sich über diesen Unterschied im Klaren zu sein. Man sollte darauf vorbereitet sein, zwischen denen, die an der Delta- oder der Omikron-Variante erkranken, unterscheiden zu können“, meint der Physiker, der an der Universität von Trient lehrt.

FIGLIUOLO: "LA BARRIERA DEI VACCINI HA FUNZIONATO

FIGLIUOLO: "LA BARRIERA DEI VACCINI HA FUNZIONATOFigliuolo: "I vaccini funzionano, lo dimostra il fatto che la stragrande maggioranza delle persone ospedalizzate e in terapia intensiva non sia vaccinata". Secondo il commissario straordinario la campagna procede con velocità e le scorte non mancano.Cristiana Palazzoni dal Tg3 delle 19 del 9 gennaio 2022

Posted by Tg3 on Sunday, January 9, 2022

„Eine Verkürzung der Quarantänezeit bei Kontakt zwischen einer geimpften und einer positiven Person kann nur in dem Maße sinnvoll sein, wie eine Delta-Infektion erkannt und anders behandelt werden kann“, betont Roberto Battiston, dem aber bewusst ist, dass die Umsetzbarkeit einer solchen Vorgangsweise in der Praxis schwierig sei.

„Macht euch keine Illusionen. Delta befindet sich immer noch im Umlauf und ist beängstigend“, so das Fazit des angesehenen Physikers und Forschers.

Von: ka