Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Kilometern in der Stunde – VIDEO

Gefährliches Naturphänomen: riesige Windhosen vor Adriastrand

Mittwoch, 27. Juni 2018 | 07:04 Uhr

Rimini/Riccione/Cesenatico/Cattolica/Gabicce – Die besonders auch bei Südtirolerinnen und Südtirolern beliebte Adriaküste war am Montag Schauplatz eines seltenen, aber auch besonders gefährlichen Naturphänomens. Eine besondere Wetterlage ließ vor dem Strand zwischen Cesenatico und Gabicce riesige Windhosen entstehen. Zum Glück bildeten sich die gefährlichen Wirbelstürme auf dem Meer und trafen nie auf das Ufer, sodass für Einheimische und Urlauber nie Gefahr bestand.

SNews/ka

Es war am späten Montagvormittag, als zwischen Cesenatico im Norden über Rimini bis hinunter zum Monte San Bartolo auf dem Meer vor der Adriaküste mehrere Windhosen entstanden. Während einige der zahlreichen Touristen in Panik gerieten und fluchtartig den Strand verließen, wurden andere vom seltenen Naturschauspiel magisch angezogen und begannen, trotz des steifen Bora-Windes Fotos und Selfies zu schießen. Die kleinen Tornados, die sich zusammen mit einer Schlechtwetterfront von Norden nach Süden bewegten, berührten zum Glück nie das Ufer und richteten daher keinen Schaden an. Einige der Windhosen waren riesig. Diese „Meeresmonster“, die auch für Menschen recht gefährlich werden können, maßen einen Durchmesser von bis zu 300 Metern, wobei in deren Zentrum Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Kilometern in der Stunde erreicht wurden. Die Kraft dieser besonders großen Windhosen würde laut Ansicht von Meteorologen ausreichen, um kleinere Holzstrukturen wie Umkleidekabinen oder kleinere Boote sowie Tonnen von Meerwasser nach oben zu ziehen. Wie der Meteorologe Pier Luigi Randi Medien mitteilte, wurde das ungewöhnliche aber nicht besonders seltene Naturphänomen vom Zusammentreffen von warmen Luftströmungen aus dem Westen und kalter Nordluft verursacht. Die relativ hohe Temperatur der Adria trug zum kraftvollen Schauspiel bei.

Ältere Bademeister und Fischer stimmten dem Meteorologen zu, dass Windhosen an sich gar nicht so selten vorkommen würden. Sie fügten aber hinzu, dass sie in Jahrzehnten ihrer Berufstätigkeit noch nie so große Wirbel gesehen hätten. Sie hielten die badenden Urlauber sofort dazu an, das Meer und den Strand zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Am Ende zeigten sich alle Tourismustreibenden glücklich darüber, dass die Windhosen ein bis zwei Kilometer vom Strand entfernt auf dem Meer geblieben waren und am Ufer keine Zerstörungen verursacht hatten. Sorge bereiteten lediglich einige Touristenboote, die den Windhosen gefährlich nahe gekommen waren. Die zuständigen Hafenbehörden richteten an alle Fischer und Bootskapitäne den Appell, umgehend das offene Meer zu meiden und den nächsten sicheren Hafen aufzusuchen.

Zum Glück kamen keine Menschen zu Schaden. So blieb es beim schaurig schönen Naturschauspiel und einigen unerwartet spannenden Urlaubsfotos und -Videos.

Wurden auch Südtirolerinnen und Südtiroler Zeugen der seltenen Windhosen an der Adria? Schildert uns eure Eindrücke und postet eure Fotos im Kommentarbereich.

Von: ka