Von: fra
Frosinone – Ermittler der Finanzpolizei haben in Ancona nahe Cassino (Frosinone) die bislang größte illegale Zigarettenfabrik Italiens aufgedeckt. Die Ermittlungen, koordiniert von der Staatsanwaltschaft Cassino, führten zu einer Verhaftung und mehreren Anzeigen wegen schweren Schmuggels. Insgesamt wurden rund 300 Tonnen Zigaretten beschlagnahmt. Steuerhinterziehung wurde auf etwa 600 Millionen Euro geschätzt, der illegale Gewinn auf rund 130 Millionen Euro. Zusätzlich wurden Vermögenswerte im Wert von 53 Millionen Euro beschlagnahmt.
Die Fabrik war in einem als leer getarnten Logistiklager untergebracht. Der Zugang erfolgte über ein ausgeklügeltes hydraulisches System, das einen versteckten Eingang zu einem unterirdischen Bunker öffnete. Dort befanden sich Produktionsmaschinen, Korridore, Wege, Gänge, eine Werkstatt sowie Unterkünfte für 18 Mitarbeiter mit Betten, Sanitäranlagen und einem Speisesaal.
Das Werk verfügte über drei Produktionslinien für Tabakverarbeitung und Verpackung. Nach Angaben der technischen Gutachten war die Anlage in der Lage, bis zu 2,7 Milliarden Zigaretten pro Jahr zu produzieren, rund 7,2 Millionen täglich. Es wurden mehr als 150 Tonnen fertige Zigaretten sowie über 170 Tonnen Vorprodukte, darunter gefälschte Kartons, Filter und Laminierfolien, sichergestellt.
Die hochmoderne Fabrik wird auf etwa 1,75 Millionen Euro geschätzt, ihr Produktionswert beläuft sich auf über 900 Millionen Euro jährlich. Zudem wurden nahegelegene Lager, zwei Lastwagen, vier Sattelzüge sowie das genutzte Gebäude im Wert von rund 3,6 Millionen Euro beschlagnahmt.
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