Von: luk
Brixen – In Brixen sorgt die Zunahme privater Helikopterflüge rund um die Plose für Streit zwischen Opposition und Verwaltung. Nach Angaben der Fraktionen von Team K und Alternativa Ecosociale im Gemeinderat haben die Flüge in den vergangenen drei Monaten „spürbar zugenommen“. Bürgerinnen und Bürger hätten sich über Sicherheitsrisiken, hohe Kosten und fehlende Umweltverträglichkeit beschwert.
„Der Minutenpreis eines Fluges ist extrem hoch und oft werden Helikopter ausschließlich für private oder repräsentative Zwecke eingesetzt“, kritisiert Sabine Mahlknecht (Team K). Damit trügen sie weder zu einer nachhaltigen Mobilität noch zur Entlastung der Infrastruktur bei. Markus Frei von der “Alternativa Ecosociale” ergänzt: „Ein einziger Flug verursacht mitunter so viel CO₂ wie ein Auto in einem Monat verbraucht. Zudem sind Helikopter extrem laut – das belastet Menschen, Haustiere, Nutz- und Wildtiere gleichermaßen.“
Die beiden Oppositionsfraktionen haben eine offizielle Anfrage eingebracht. Ihr Vorwurf: Einige wenige würden Zeit und Komfort gewinnen, während Gesellschaft und Umwelt unter Lärm, Emissionen und Risiken litten. „Das ist Luxus auf Kosten der Allgemeinheit und passt nicht zu einem Tourismusmodell, das wir als qualitativ hochwertig ansehen“, heißt es in der Eingabe.
Vonseiten der Stadtverwaltung verweist Mobilitätsreferentin Sara Dejakum darauf, dass die Flüge überwiegend für Hotelgäste organisiert würden. „Über 1.500 Meter Seehöhe ist das Landen ohnehin verboten. Derzeit existieren sechs mögliche Landeplätze, die auf privater Basis vereinbart wurden. Genutzt wird vor allem die Fläche in Lafoa, zwischen St. Andrä und der Abzweigung zu den Geislern.“
Zuständig für die Genehmigung und Überwachung der Flüge sei in erster Linie die Provinz und die nationale Luftfahrtbehörde ENAC, betont die Stadt. Zwischen Oktober 2024 und Juli 2025 seien beim Rathaus vier schriftliche Beschwerden eingegangen. Zu Schäden an Personen, Tieren oder Eigentum sei es aber nie gekommen.
Der Gemeinderat habe dennoch „gesetzliche Klarstellungen zugunsten von Anrainern und Betreibern“ eingefordert, auch im Sinne der Nachhaltigkeit. Eingriffe seitens der Stadt seien bislang nur möglich, wenn ein betroffener Landeplatz auf öffentlichem Grund liegt. Da es sich bislang ausschließlich um private Flächen handle, habe die Gemeinde keine direkte Handhabe.
Alle Starts und Landungen müssen laut Stadtverwaltung bei der ENAC und der zuständigen Polizeistation gemeldet werden. Zudem habe kein Hotelbetrieb bisher um eine Baugenehmigung für eine eigene Helikopter-Landefläche angesucht.
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