Trauriges Gebären in Coronaviruszeiten – VIDEO

Hebammen wie Engel: “Wir wachen über Mütter und Babys”

Freitag, 27. März 2020 | 08:00 Uhr

Bergamo – Die Coronavirusepidemie hat auch die Arbeit auf den Abteilungen für Geburtshilfe verändert. Mit dramatischen Worten schildert die 37-jährige Sabrina Bassetti, die als eine von 44 Hebammen im Krankenhaus „Papa Giovanni XXIII“ von Bergamo tätig ist, die Angst und die Einsamkeit der Gebärenden in einem von Sicherheitsbestimmungen geprägten, harten Arbeitsalltag.

UN BELLISSIMO GRAZIE A COLORI PER L’OSPEDALE OGLIO POIn questi giorni in cui le partite si svolgono a porte chiuse,…

Pubblicato da ASST di Cremona – Azienda Socio – Sanitaria Territoriale su Domenica 8 marzo 2020

In der unnatürlichen Stille, die im „Papa Giovanni XXIII“ von Bergamo – jenes Krankenhaus, das sich im Kampf gegen die Epidemie bereits seit Wochen in der vordersten Frontlinie befindet – herrscht, ist das Weinen der Neugeborenen so etwas wie eine Botschaft der Hoffnung. Das gilt nicht nur für die frischgebackenen Mütter, die gezwungen sind, mit einer Atemschutzmaske zu gebären, sondern auch für die Hebammen und das ärztliche Personal, die mit aufreibenden Turnusdiensten, strikten Sicherheitsbestimmungen und mit der Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu kämpfen haben. In der Abteilung für Geburtshilfe des Krankenhauses „Papa Giovanni XXIII“, in dem jedes Jahr rund 4.000 Geburten stattfinden, hat der Virus auch die Art und Weise, wie das neue, junge Leben empfangen wird, verändert. Es gibt keine Angehörigen in den Wartesälen mehr und für den gesamten Zeitraum, den die frischgebackene Mutter im Krankenhaus verbringt, sind Besuche nicht mehr erlaubt. Selbst der Vater sieht sein Kind erst nach der Geburt und später erst wieder, wenn die Mutter und das Baby aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Pubblicato da ASST di Cremona – Azienda Socio – Sanitaria Territoriale su Lunedì 23 marzo 2020

„Während der Geburtswehen weinen die Frauen im Stillen unter der Atemschutzmaske, und das nicht wegen der Schmerzen, sondern aus Angst und Einsamkeit“, erzählt Sabrina Bassetti.

„Leider gibt es auch im Kreißsaal Frauen, die Covid-19-positiv sind. Verständlicherweise können aber Geburten nicht wie nicht dringende ambulatoriale Leistungen einfach aufgeschoben werden, sodass es auch passieren kann, dass in einer Nacht vier bis fünf Geburten zu bewältigen sind. Und vielleicht ist unter diesen auch eine Covid-19-positive Gebärende. Wir müssen ihr vor allem Mut zusprechen, an sie und ihr Kind denken und diesen Moment, der für eine Mutter eigentlich der schönste sein sollte, so wenig schwierig wie möglich gestalten“, fährt die Hebamme fort.

Pubblicato da ASST di Cremona – Azienda Socio – Sanitaria Territoriale su Lunedì 23 marzo 2020

„Heute hingegen ist die Gebärende alleine. Sie hat eine Atemschutzmaske auf, die ein freies Atmen genau in jenem Moment behindert, wenn sie es am meisten brauchen würde. Vor sich hat die werdende Mutter Hebammen, die in ihren doppelten Schutzwesten und aufgesetzten Gesichtsmasken, Kopfhauben sowie Schutzvisieren wie Astronauten aussehen. Man sieht nur die Augen. Mit diesen versuchen wir, mit ihnen zu kommunizieren, sie zu beruhigen und ihnen Sicherheit sowie Vertrauen einzuflößen, dass alles gut enden wird. Wir Hebammen hingegen schwitzen in unseren Schutzanzügen, die wir gleich wie die Atemschutzmasken und die Kopfhauben über den gesamten, mehr als acht Stunden dauernden Turnusdienst anbehalten müssen. Mit der Zeit bekommt man davon Hautreizungen, während der Hals nach stundenlangem Atmen durch die Schutzmaske immer trockener wird und zu kratzen beginnt. Man hat Angst, aber man weiß, dass man keine haben darf“, schildert Sabrina Bassetti ihren harten Arbeitsalltag.

Zugleich müssen sich Sabrina Bassetti und ihre Kolleginnen um die Patientinnenakten und um die persönlichen Gegenstände der Gebärenden kümmern, wobei auch hier penibel darauf geachtet werden muss, sie nicht zu kontaminieren. „Die Magie des schönsten Tages ist verwelkt. Den Eltern wird die Freude, ihr Baby zu umarmen, genommen. Die frischgebackenen Mütter müssen ihre Kinder mit aufgesetzter Atemschutzmaske stillen, während gleichzeitig der natürliche Hautkontakt zwischen Mutter und Baby auf ein absolutes Minimum beschränkt ist“, so eine nachdenkliche Sabrina Bassetti.

Pubblicato da ASST di Cremona – Azienda Socio – Sanitaria Territoriale su Martedì 17 marzo 2020

„Aber der Dank der frischgebackenen Eltern, die sehen, wie viel Sorgfalt wir verwenden und wie wir versuchen, diesen Moment so einzigartig und unvergesslich wie nur möglich zu gestalten, entschädigt uns für alle Mühen“, abschließend Sabrina Bassetti, die mit ihrem letzten Satz ein Zeichen der Hoffnung setzen will.

Pubblicato da ASST di Cremona – Azienda Socio – Sanitaria Territoriale su Martedì 17 marzo 2020

Von: ka