Von: Ivd
Genua – Ligurien zählt zu den beliebtesten Urlaubsregionen Italiens und zieht Jahr für Jahr unzählige Urlauber an, die sich auf die malerischen Strände und das glitzernde Mittelmeer freuen. Doch in diesem Sommer haben Einheimische und Touristen mit einer unangenehmen Überraschung zu kämpfen: Eine massive Quallenplage, wie sie selbst alteingesessene Fischer „in 40 Jahren noch nie erlebt“ haben.
Wo normalerweise kristallklares Wasser lockt, treiben nun tonnenweise Quallen in der Größe von Äpfeln an der Wasseroberfläche. Die Strände von Sanremo bis La Spezia sind von der schleimigen Invasion betroffen.
„Quallerei“ statt Fischerei
Für die lokale Fischerei ist die Situation katastrophal. Luigi Sartori, ein Fischer mit jahrzehntelanger Erfahrung, ist fassungslos: „In 40 Jahren Fischerei habe ich noch nie eine solche Situation erlebt.“ Seine Netze sind normalerweise reich mit Fischen und Meeresfrüchten gefüllt. „Die Netze sind voll von den glitschigen Biestern und fast ohne Fische“, klagt Sartori.
Die örtlichen Restaurants kämpfen ebenfalls mit den Auswirkungen. Weniger Fisch bedeutet auch weniger Vielfalt auf den Speisekarten, was angesichts steigender Preise und der ohnehin schwierigen wirtschaftlichen Lage besonders schmerzhaft ist. „Die Menüs könnten in Zukunft weniger reichhaltig und abwechslungsreich sein, wenn sich die Situation nicht stabilisiert“, warnen Experten.
Vorsicht vor Nesseln
Auch für die Touristen ist die Lage alles andere als erfreulich. Ein falscher Tritt ins Wasser und schon kann der Tag am Strand einen schmerzhaften Verlauf nehmen. Der Gedanke, dass diese Quallen beim Baden lauern, verdirbt vielen die Urlaubslaune.
Ob die Quallenplage eine einmalige Episode bleibt oder ob sich die Urlauber und Einheimischen in den kommenden Jahren darauf einstellen müssen, wird sich erst zeigen. Fest steht jedoch: Dieser Sommer hat das Bild von den paradiesischen Stränden Liguriens ordentlich ins Wanken gebracht.
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