Von: ka
Peschiera Borromeo – Der mysteriöse Tod der 53-jährigen Erika Ferini Strambi beschäftigt die italienische Öffentlichkeit. Ihre Leiche wurde fast zwei Wochen nach ihrem Verschwinden am 5. Juli in einem Feld bei Peschiera Borromeo, wenig östlich von Mailand, entdeckt.
Einige Indizien am Fundort – ihr Auto steckte in einem Graben, ihr Slip lag neben der nur halb bekleideten Leiche und von ihrer Handtasche samt Smartphone fehlte jede Spur – deuten darauf hin, dass die 1,40 Meter große Frau, die in der Personalabteilung von Luxottica arbeitete, einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sein könnte. Eine Vermutung lautet, dass ihr ein Treffen mit einem mysteriösen Mann zum Verhängnis geworden ist.
Erika Ferini Strambi ist vor mehr als zwei Wochen, in der Nacht des 5. Juli, spurlos verschwunden, nachdem sie in einem Club in Segrate bei Mailand ihrem liebsten Hobby, dem Karaoke, gefrönt hatte. Angeblich soll sie nach dem Lokalbesuch mit ihrem schwarzen Mini Cooper aus dem Jahr 2011 allein nach Hause gefahren sein. Eine Auswertung der Aufzeichnungen der Überwachungskameras und Nummernschildzähler der örtlichen Verkehrsverbindungen ergab jedoch, dass sie ohne klares Ziel auf den Landstraßen zwischen dem Flughafen Linate und den östlichen Nachbargemeinden Mailands umherirrte.
Nachdem ihr Vater sie als vermisst gemeldet hatte, suchten die Carabinieri und Freiwillige des italienischen Zivilschutzes die ländliche Umgebung östlich von Mailand nach ihr ab. Die Suchaktion blieb zunächst ergebnislos. Als ein Landwirt, der am Freitagnachmittag auf seinem Feld mit einem Mähdrescher arbeitete, meldete, dass ein Mini in einem Abzugsgraben gelandet war, wurde es jedoch zur traurigen Gewissheit, dass Erika Ferini Strambi tot war.
Kurz nach der Entdeckung des Fahrzeugs wurde die Leiche der 53-Jährigen gefunden. Sie lag rund 200 Meter vom Auto entfernt auf der gegenüberliegenden Seite eines bewirtschafteten Feldes. Sie war bereits seit mehreren Tagen tot, höchstwahrscheinlich seit der Nacht, in der sie verschwunden war. Die Carabinieri stellten neben der Leiche die beiden Krücken sicher, mit denen sich das nur 1,40 Meter große Opfer aufgrund einer seit Geburt bestehenden Behinderung fortbewegte.
Für die Mailänder Carabinieri, bei denen der Vater seine Tochter am 7. Juli als vermisst gemeldet hatte, birgt ihr Tod viele Rätsel. Die Ermittler haben ihre Handtasche mit ihren Ausweispapieren und ihrem Smartphone nicht gefunden. Außerdem deuten die Rückenlage der Leiche und die kleine Lichtung, auf der sie gefunden wurde, darauf hin, dass sich Erika Ferini Strambi mit einem mysteriösen Mann getroffen haben könnte.
Am Auto gab es keine Anzeichen, die auf etwas anderes als einen Unfall hindeuteten. Die Türen des Wagens waren geschlossen, aber nicht verriegelt, und der Schlüssel steckte noch im Zündschloss. Da sie den im Graben feststeckenden Wagen nicht allein hätte verlassen können, wird vermutet, dass der Mini Cooper nach ihrer Ermordung in den Graben geschoben worden war.
Die Staatsanwaltschaft und die Carabinieri hoffen, dass das Ergebnis der noch nicht angesetzten Autopsie sie der Wahrheit näherbringt. Ein gewichtiges Detail lässt jedoch die Vermutung eines Femizids aufkommen. Erikas Slip wurde ihr ausgezogen und neben der Leiche zurückgelassen. Dies erhärtet die Vermutung, dass Erika sich kurz vor ihrem Tod mit einem bislang unbekannten Mann getroffen hat. In der letzten Lebensphase der 53-Jährigen, die in Mailand wohnte und seit 17 Jahren in der Personalabteilung von Luxottica tätig war, gab es bereits einige Männerbekanntschaften, so einige Bekannte des Opfers.
Die Auswertung des Telefon- und Datenverkehrs ihres bisher noch nicht sichergestellten Smartphones ergab bisher keine greifbaren Ergebnisse.
Freunde und Berufskollegen beschreiben Erika Ferini Strambi als beruflich sehr engagierte und fröhliche Frau, die in ihrer Freizeit am liebsten ihrem Hobby, dem Karaoke, nachging. „Sie hatte eine wundervolle Stimme“, so eine Freundin. Daher war es auch nicht ungewöhnlich, dass die 53-Jährige den Freitagabend des 5. Juli mit Freunden in einem Club in Segrate bei Mailand verbrachte, um zu singen. Kurz nach Mitternacht verabschiedete sie sich und verließ das Lokal laut Zeugen allein.
„Die Ermittler werden alles tun, um die Wahrheit zu finden. Es besteht sicherlich die Vermutung, dass sie an diesem Abend Leute getroffen oder sich mit ihnen verabredet haben könnte, die nichts Gutes im Sinn hatten. Sie könnte also Angst gehabt haben. Ich möchte mir keine herzzerreißenden Dinge ausmalen“, sagte Erikas Vater Aldo Sergio sichtlich bewegt.
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