Temperaturen um die 50 Grad erwartet

Hochdruckgebiet “Kamel” sorgt in Italien für neue Hitzewelle

Montag, 21. Juli 2025 | 09:57 Uhr

Von: apa

Italien steuert auf eine der intensivsten Hitzewellen des Sommers 2025 zu. Das afrikanische Hochdruckgebiet, von Meteorologen “Kamel” genannt, wird in den kommenden Tagen zu einem starken Anstieg der Temperaturen führen. So wird in der Lombardei mit Temperaturen von bis zu 37 Grad Celsius im Schatten gerechnet, auf Sizilien könnte es sogar zu Spitzenwerten bis zu 50 Grad kommen, berichtete Lorenzo Tedici, Meteorologe des Portals ilmeteo.it.

Auch nachts ist keine Erholung in Sicht: Die Tiefstwerte werden selbst in Norditalien kaum unter 20 Grad fallen. Gerechnet wird mit sogenannten tropischen Nächten. Besonders belastend wird die Hitze in der Ebene des Flusses Po, wo die hohe Luftfeuchtigkeit das Hitzeempfinden noch verstärkt.

Gebiete im Landesinneren Siziliens besonders hitzegefährdet

Auf Sizilien könnte der bisherige europäische Temperaturrekord von 48,8 Grad, der 2021 in Floridia nahe der Stadt Syrakus gemessen worden war, übertroffen werden. Schon in den nächsten Tagen werden auf Sardinien, Sizilien und in Apulien bis zu 40 Grad erwartet. Vor allem die Gebiete im Landesinneren Siziliens zwischen Syrakus und Catania gelten als besonders hitzegefährdet, denn sie bekommen am wenigsten die Meeresbrise zu spüren.

Damit die Temperaturen tatsächlich auf 50 Grad steigen, müssen mehrere Faktoren zusammenkommen: Trockene, absinkende Luftmassen, sehr geringe Luftfeuchtigkeit und eine gewisse Entfernung vom Meer. Besonders betroffen von der Hitzewelle ist auch das süditalienische Kalabrien, wo nächtliche Tiefstwerte um 28 Grad und Tageshöchstwerte bis zu 44 Grad erwartet werden.

Leere Stauseen und Wasser-Rationierungen

Die extreme Hitze verbindet sich in Süditalien mit der Trockenheit. Nach einem niederschlagsarmen Winter und einem unbeständigen Frühling hat die heiße Jahreszeit eine bereits bestehende Wasserkrise verschärft. Doch was früher als außergewöhnliches Phänomen galt, nimmt heute die Form eines strukturellen Problems an. Sizilien sieht sich mit nahezu leeren Stauseen und Wasser-Rationierungen in bewohnten Gebieten konfrontiert.

Mehrere italienische Regionen haben angesichts der Hitzewelle Schutzmaßnahmen für Arbeiter beschlossen. Eine Verordnung ist in der Lombardei in Kraft, die bis zum 15. September Außenarbeiten zwischen 12.30 und 16.00 Uhr in Bau-, Steinbruch-, Landwirtschafts- und Gartenbausektoren verbietet.

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