Von: apa
Unter dem Eindruck der Kriege und Konflikte auf der Welt hat Papst Franziskus in seiner Weihnachtsbotschaft am Christtag die Bedeutung des Friedens betont. Gleichzeitig beklagte er die vielen “Massaker an Unschuldigen”, die weltweit stattfinden. Außerdem rief der Pontifex die Christen auf, “Nein” zum Krieg und zu den Waffen zu sagen. Die Weihnachtsbotschaft und der Segen Urbi et orbi sind ein Höhepunkt der christlichen Weihnachtsfeier.
“Wie viele Massaker an Unschuldigen gibt es in der Welt: im Mutterleib; auf den Routen der Verzweifelten, die auf der Suche nach Hoffnung sind; im Leben so vieler Kinder, deren Kindheit vom Krieg zerstört wird. Sie sind die Jesuskinder von heute”, betonte Franziskus. Er sprach von der Loggia aus zu den tausenden auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen.
Franziskus rief die Christen auf, “Nein” zum Krieg und zu den Waffen zu sagen. “Denn wenn der Mensch, dessen Herz unstet und verwundet ist, Werkzeuge des Todes in Händen hält, wird er sie früher oder später einsetzen. Und wie kann man von Frieden sprechen, wenn Produktion, Verkauf und Handel von Waffen zunehmen?”, so der 87-jährige Pontifex.
Der Papst drückte der Bevölkerung in Israel und Palästina seine Nähe aus. “Ich umarme sie alle, insbesondere die christlichen Gemeinschaften in Gaza und im gesamten Heiligen Land. Ich trauere im Herzen um die Opfer des verabscheuungswürdigen Angriffs vom 7. Oktober und erneuere meinen dringenden Appell für die Freilassung derjenigen, die noch immer als Geiseln festgehalten werden”, erklärte der Papst.
Franziskus betete auch für den Frieden in Syrien und im Jemen, sowie in der Ukraine. “Wir bekunden erneut unsere geistliche und menschliche Nähe zu ihrem gepeinigten Volk, damit es durch die Unterstützung eines jeden von uns die Konkretheit der Liebe Gottes spüre”, so Franziskus. Er betete auch für Frieden zwischen Armenien und Aserbaidschan.
Die Weihnachtsbotschaft und der Segen Urbi et orbi sind ein Höhepunkt der christlichen Weihnachtsfeier. 6.500 Gläubige hatten am Sonntagabend der Christmette mit dem Papst beigewohnt. 3.000 Pilger hatten die Mette auf Bildschirmen auf dem Petersplatz verfolgt.
Im Heiligen Land wird Weihnachten in diesem Jahr wegen des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas sehr still begangen. In Bethlehem im Westjordanland – der Überlieferung nach Geburtsort von Jesus Christus – sind anders als üblich kaum Touristen. Auf Weihnachtsbäume wurde verzichtet. Der Zugang zur Stadt ist durch Straßensperren der israelischen Armee extrem eingeschränkt. Auch in Jerusalem gibt es praktisch keine Weihnachtsdekoration. In Israel und den Palästinenser-Gebieten sind Christen eine sehr kleine Minderheit.