Von: ka
Torremaggiore – Die Kleinstadt Torremaggiore nördlich von Foggia in Apulien ist in der Nacht auf Sonntag Schauplatz eines schrecklichen Familiendramas geworden.
Nachdem er den mutmaßlichen Liebhaber seiner Frau durch mehrere Messerstiche getötet hatte, stach ein 45-jähriger Bäcker auf seine Frau und seine Tochter ein, die sich schützend vor ihre Mutter gestellt hatte. Während die Frau den Angriff knapp überlebte, erlag die 16-jährige Oberschülerin auf dem Weg ins Krankenhaus ihren schweren Stichverletzungen. Der Mörder, der nach der Tat auf der Straße umherirrte, wurde von den Carabinieri festgenommen.
Der ursprünglich aus Albanien stammende Taulant Malaj war blind vor Eifersucht. Der 45-jährige Bäcker glaubte, dass seine Frau, die sich von ihm trennen wollte, einen Liebhaber habe und dass dieser der 51-jährige italienische Barbesitzer Massimo De Santis sei. Massimo De Santis, der in der Kleinstadt Torremaggiore zwei Bars betreibt, lebte im gleichen Haus wie die Familie von Taulant Malaj.
Einer Rekonstruktion des Tathergangs durch die Carabinieri zufolge traf der mit einem Messer bewaffnete Taulant Malaj im Hausflur zuerst auf Massimo De Santis. Der 45-Jährige zog sofort ein Messer und stach mehrmals auf den 51-Jährigen ein. Von einem Stich in den Hals tödlich getroffen, sank Massimo De Santis zu Boden. Auf der Suche nach seiner Frau, der 39-jährigen Tefta Malaj, drang Taulant Malaj anschließend in seine Wohnung ein. Neben Tefta Malaj war zu diesem Zeitpunkt auch die gemeinsame Tochter des Paars, die 16-jährige Jessica, zu Hause.
In der Verzweiflung, den Mord an ihrer Mutter verhindern zu können, soll sich Jessica schützend vor ihre Mutter gestellt haben. Allem Anschein nach hat Taulant Malaj aber trotzdem auf seine Frau eingestochen, wobei seine Tochter aber mehrere Messerstiche abbekommen hat. In diesen schrecklichen Momenten gelang es Tefta Mala, aus der Wohnung zu fliehen und die Carabinieri zu verständigen. Kurz darauf wurde Taulant Malaj, der auf der Suche nach seinem fünfjährigen Sohn, den er vermutlich ebenfalls töten wollte, auf der Straße vor dem Haus umherirrte, von den Carabinieri festgenommen. Zugleich brachten die Beamten den Buben in Sicherheit und stellten die Tatwaffe, ein einfaches Küchenmesser, sicher.
Der zusammen mit den Carabinieri eingetroffene Notarzt bemühte sich mit seinem Team verzweifelt, das Leben der 16-Jährigen zu retten. Auf dem Weg ins Krankenhaus erlag Jessica Malaj aber ihren schweren Stichverletzungen. Ihre Mutter, die beim Angriff ebenfalls mehrere Messerstiche erlitten hatte, wurde nach einer Erstversorgung ins Krankenhaus eingeliefert. Den behandelnden Medizinern zufolge sollen ihre Stichverletzungen schwer, aber nicht lebensgefährlich sein.
Die Ermittler stießen auf ein schockierendes Detail. Nach der Bluttat soll der 45-Jährige seine Opfer mit dem Smartphone gefilmt haben. Im Video abscheulichen Inhalts, das seit den Morden in einigen WhatsApp-Chats kursiert, spricht er unter anderem seine verletzte Frau auf Albanisch an. Der Bürgermeister von Torremaggiore, Emilio Di Pumpo, richtete an die Bürger seiner Gemeinde einen eindringlichen Appell.
Strage nel FoggianoA Torremaggiore, in provincia di Foggia, un uomo ha ucciso a coltellate la figlia sedicenne e il presunto amante di sua moglie.Elisa D'Alto per il Tg3 delle 14:15 del 7 maggio 2023
Posted by Tg3 on Sunday, May 7, 2023
„Ich fordere alle, die unangemessene Videos oder Bilder erhalten haben, dazu auf, diese Nachrichten nicht weiterzuleiten, sondern sie sofort zu löschen. Torremaggiore trauert heute um zwei junge Menschen, die einer schrecklichen Tragödie zum Opfer gefallen sind, die uns nicht gleichgültig lassen kann. Ich appelliere an das Verantwortungsbewusstsein aller und bitte im Interesse der betroffenen Familien um den allergrößten Respekt“, appelliert Emilio Di Pumpo auf der Facebook-Seite der Gemeinde an das Verantwortungsbewusstsein der Einwohner von Torremaggiore.
Besonders in der Oberschule – Jessica besuchte die dritte Klasse eines klassischen Lyzeums – sind Trauer und Betroffenheit groß. „Sie war Teil unserer schulischen und menschlichen Gemeinschaft“, so die Schule über Jessica Malaj, die als fleißige und freundliche Oberschülerin beschrieben wird.