Von: luk
Canazei/Gröden – Angesichts der anhaltenden Debatte um das Verkehrsaufkommen auf den Dolomitenpässen bringt die Trentiner Vereinigung “Transdolomites” erneut einen Bahnanschluss für die ladinischen Täler ins Spiel. Ziel sei es, mit einer sogenannten „Sellaronda-Bahn“ die Straßen zu entlasten und eine echte Alternative zum Auto zu schaffen.
Laut Transdolomites-Präsident Massimo Girardi sei die derzeitige Situation nicht mehr tragbar: Schon im Juni stauten sich Autos und Motorräder kilometerweit durch die Täler und über Pässe – auch verschärft durch Großereignisse. Der Großteil der Urlauber – etwa 90 Prozent – reise derzeit mit dem Auto an, da viele Orte nicht per Bahn erreichbar seien.
Das Projekt sieht eine Bahnverbindung zwischen dem Fassatal, Grödental und Gadertal vor – mit Anschluss an die Pässe rund um den Sellastock. Vorbild seien Bergbahnen in der Schweiz und in Österreich, die bereits seit Jahrzehnten erfolgreich in Betrieb sind. Transdolomites betont, dass Maßnahmen wie mehr Busse oder Fahrradförderung nicht ausreichen würden, um die wachsende Mobilitätsnachfrage zu bewältigen. Nach den Olympischen Winterspielen werde ein weiterer Anstieg der Besucherzahlen erwartet.
„Der Zug ist eine elektrische Mobilitätsform, die es erlaubt, Touristenströme zu steuern und gleichzeitig die Landschaft zu schonen“, so Girardi. Man müsse sich nun entscheiden, ob man „weiter gegen die Wand fahre oder den Mut zu einem echten, nachhaltigen Wandel habe“. Transdolomites hat bereits Entwürfe für mögliche Streckenführungen erarbeitet.
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