Von: luk
Stilfs – Dieses Wochenende stand ganz im Zeichen der Stilfser-Joch-Straße. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher waren zu den Festveranstaltungen anlässlich des 200-jährigen Bestehens der bekannten Passstraße auf das Stilfser Joch gekommen.
Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten war der Festumzug am Sonntag, den 6. Juli, mit rund 250 Teilnehmenden, darunter Musikkapellen, Chöre, Alphorn- und Jagdhornbläser, historische Pferdekutschen, eine Gruppe mit Bergrettern, Ski- und Bergsteigern aus dem Vinschgau, der Lombardei und der Schweiz, darunter auch der bekannte Skifahrer Gustav Thöni.
Grenzüberschreitende Verbindung
“Wir feiern heute nicht nur eine Straße, die Südtirol, die Lombardei und die Schweiz seit 200 Jahren verbindet, sondern eine Gemeinschaft, in der Menschen über die Grenzen hinweg miteinander leben und arbeiten”, unterstrich Landeshauptmann Arno Kompatscher beim offiziellen Festakt am Sonntag. In dieser Hinsicht sei das Stilfser Joch ein Symbol dafür, wie geografische, sprachliche und nationale Grenzen überwunden werden können.
Diese Zusammenarbeit hoben auch die beiden Bürgermeister Franz Heinisch (Stilfs) und Rafael Alber (Prad am Stilfserjoch) hervor: Die Gemeinden rund um das Stilfser Joch trenne zwar ein 2.758 Meter hoher Pass und drei unterschiedliche Sprachen, doch die Bedürfnisse und Herausforderungen in diesem einzigartigen Natur-, Lebens- und Arbeitsraum seien ähnlich.
Von der Vergangenheit in die Zukunft
Die Stilfser-Joch-Straße war zwischen 1820 bis 1825, also in nur fünf Jahren, gebaut worden. Mit ihren 82 Kehren und sechs Tunnels stellte die Straße damals eine technische Meisterleistung dar. Heute zieht die historisch einmalige Hochgebirgsstraße Menschen aus Nah und Fern an. “Die spektakuläre Straße und die einzigartigen Ausblicke auf den Nationalpark Stilfser Joch sind ein Magnet für zahlreiche Gäste. Damit ist die Straße ein touristischer und wirtschaftlicher Motor. Das soll auch in Zukunft so bleiben, gleichzeitig müssen wir jedoch den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht werden, weshalb wir Maßnahmen zur Beruhigung des Gebiets umsetzen wollen”, betonte Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider.
Die Aufgabe, die unterschiedlichen Interessen in Einklang zu bringen, verfolgt die landeseigene Stilfser Joch GmbH. Ziel sei es, laut Präsident Roland Brenner, die Stilfser-Joch-Straße noch deutlicher als umweltverträgliche Hochgebirgsstrecke zu positionieren und dafür zu sorgen, dass das Stilfser Joch und seine Straße auch künftig Strahlkraft auf das gesamte Gebiet habe.
Beim offiziellen Festakt waren auch Senator Luigi Spagnolli, Landerat Christian Bianchi sowie der Regierungspräsident des Schweizer Kantons Graubünden, Marcus Caduff, die lombardischen Regionalassessoren Massimo Sertori und Claudia Maria Terzi, Silvia Cavazzi (Bürgermeisterin Bormio), Gabriella Binkert Becchetti (Gemeinde- und Regionalpräsidentin Engiadina Bassa/Val Müstair) und der Vizepräsident des Senats der Republik, Gian Marco Centinaio, mit dabei.
Am Samstag und am Sonntagnachmittag wurde – trotz des widrigen Wetters – ein buntes Programm geboten, so konnten die Besucherinnen und Besucher historische Fahrzeuge bestaunen.
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