Wirtschaftliche Stabilität sei gefährdet

UIL Südtirol: “Stahlwerk Bozen darf nicht verloren gehen”

Samstag, 23. August 2025 | 18:04 Uhr

Von: lup

Bozen – Die UIL Südtirol äußert große Besorgnis über die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Verlängerung der Konzession für das Valbruna-Werk in Bozen und betont nachdrücklich die Notwendigkeit, die Produktions- und Beschäftigungskontinuität zu gewährleisten.

„In diesem historischen Moment können wir es uns nicht leisten, einen industriellen Standort wie das Stahlwerk Bozen zu verlieren. Wir sprechen von über 330 direkten Arbeitsplätzen, Hunderten von Stellen in der Zulieferkette, einem fiskalischen Rückfluss von fast 25 Millionen Euro jährlich an Steuern und Abgaben und einem Mehrwert für die Gemeinschaft, der weit über bloße Zahlen hinausgeht. Dieses Unternehmen zu schließen oder zu schwächen, hieße, Jahrzehnte industrieller und sozialer Geschichte auszulöschen und gleichzeitig die wirtschaftliche Stabilität des gesamten Industriegebiets zu gefährden“, so der UIL-Sekretär Mauro Baldessari.

Marco Pugliese von der Wirtschaftsbeobachtungsstelle der UIL meint hingegen: „Wir haben berechnet, dass die wirtschaftliche Wirkung des Valbruna-Stahlwerks in Bozen auf über 80 Millionen Euro jährlich zu veranschlagen ist – zwischen Produktion, Löhnen, lokalen Lieferungen und indirekten Effekten. Jeder direkte Arbeitsplatz schafft mindestens 2,5 weitere in der Zulieferkette – von Wartung über Transport bis hin zu Energie und Dienstleistungen. In Bezug auf das Provinz-BIP hat die Fabrik ein Gewicht von rund 1,5 %: Es wäre Wahnsinn, einen solchen Beitrag in einer Zeit zu verspielen, in der die europäische Industrie ohnehin mit enormen Wettbewerbsherausforderungen konfrontiert ist.“

Die UIL betont, dass es hier nicht nur um eine Immobilienkonzession geht, sondern um die Zukunft der Südtiroler Industrie und um die Fähigkeit des Gebiets, einen hoch technologischen Produktionsstandort zu erhalten. „Wir fordern die Landesregierung – so Baldessari abschließend – auf, verantwortungsvoll zu handeln, einen ernsthaften Dialog mit den Sozialpartnern und dem Unternehmen einzuleiten, denn hier steht nicht nur das Schicksal einer Fabrik auf dem Spiel, sondern die Identität unserer gesamten Produktionsgemeinschaft.“

Bezirk: Bozen

Kommentare

Aktuell sind 5 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen