Herz-Team gegründet

Vorhofflimmern: Trient bietet fortschrittliche Therapie

Donnerstag, 23. Januar 2020 | 07:36 Uhr

Trient – Für alle Menschen, die an Vorhofflimmern – der häufigsten Herzarrhythmie – leiden, gibt es jetzt in Trient eine neue, fortschrittliche und wirksame Behandlungsmöglichkeit, welche sonst nur in wenigen Zentren in Europa angeboten wird.

Durch die Zusammenführung der Expertise der Abteilung für Herzchirurgie und der Abteilung für Kardiologie des Krankenhauses Santa Chiara wurde ein eigenes Herz-Team (“Heart Team”) für Vorhofflimmern gegründet, das aus Dr. Stefano Branzoli (Herzchirurg), Dr. Massimiliano Marini (Kardiologe) und Dr. Fabrizio Guarracini (Kardiologe) besteht.

Diese Zusammenarbeit gibt dem Krankenhaus Trient die Möglichkeit, eines der wenigen europäischen Zentren (neben Brüssel, Maastricht, Amsterdam und Stuttgart) zu sein, in dem dieser moderne, wirksame Eingriff mit Hilfe von Faseroptik durchgeführt werden kann.

Bisher sah die Behandlung bei Vorhofflimmern folgendes vor: einerseits zahlreiche Medikamente zur Kontrolle des Flimmerns und Thrombosevermeidung zur Vorbeugung von Schlaganfällen und andererseits die Ablation (Gewebeabtragung) mittels Katheter.

Jetzt ist es minimalinvasiv (drei Brustkorbzugänge mit fünf Millimeter Durchmesser, davon einer für die Faseroptik) möglich, zwei Eingriffe durchzuführen, die evidenzbasiert sind.

Der eine Eingriff ist ein “kompletter minimalinvasiver Verschluss des Herzohres”. Das dauert etwa 40 Minuten und erlaubt in der Folge den Verzicht auf Blutverdünnung. Dieser Eingriff ist bei Unverträglichkeit der Antikoagulationsmedikamente angezeigt.

Der andere Eingriff ist die “minimalinvasive Hybridabtragung”, der die Katheter-Abtragung und Herzohr-OP optimiert. Er ist heutzutage die sinnvollste Therapie mit 80 Prozent Erfolgsquote und ermöglicht den Verzicht auf Antikoagulantien.

Diese Behandlung ist besonders angezeigt bei rezidivierendem Vorhofflimmern, nachdem andere Therapien erfolglos waren, und bei hochriskantem Versagen der Mitarbeit bei der Antikoagulationsbehandlung.

Von: mk