Schrecksekunden in der Pariser Metro

Angreifer verletzte drei Frauen in Pariser Metro

Samstag, 27. Dezember 2025 | 04:54 Uhr

Von: APA/AFP

Nach Messerangriffen auf drei Frauen in der Pariser Métro hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Der mutmaßliche Täter konnte zunächst fliehen, wurde jedoch nach Angaben der Staatsanwaltschaft am frühen Freitagabend gefasst. Er ist polizeibekannt. Der Mann aus Mali sollte eigentlich abgeschoben werden. Die Angriffe ereigneten sich den Angaben zufolge an drei U-Bahn-Stationen im Zentrum der Stadt, wie der Verkehrsbetrieb RATP mitteilte.

Laut den Ermittlungsbehörden stach der Täter an den Stationen “République”, “Arts et Métiers” und “Opéra” zu, die alle an der gleichen Métro-Linie liegen. Der Mann sei auf Aufnahmen von Überwachungskameras identifiziert und dank der Ortung seines Handys nördlich von Paris festgenommen worden. Der 25-Jährige war laut Staatsanwaltschaft in der Vergangenheit bereits mehrfach wegen Straftaten aufgefallen, darunter Sachbeschädigung. Gegen ihn wird nun wegen versuchten Totschlags und Körperverletzung ermittelt.

Zwei der verletzten Frauen wurden in Krankenhäuser gebracht, die dritte meldete sich selbst auf einer Rettungsstelle. Keines der Opfer wurde lebensgefährlich verletzt.

Abschiebung wegen fehlender Dokumente nicht erfolgt

Laut einer Erklärung des Innenministeriums handelt es sich bei dem Festgenommenen um einen bereits zuvor straffällig gewordenen Mann aus Mali, der eigentlich abgeschoben werden sollte. Das Ministerium erklärte, er sei im Jänner 2024 wegen Diebstahls und sexueller Nötigung zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Nach seiner Entlassung im Juli hätte er Frankreich eigentlich verlassen müssen. Da die für eine Abschiebung erforderlichen Dokumente nicht beschafft werden konnten, wurde er nach 90 Tagen aus der Schubhaft entlassen.

Der französische Innenminister Laurent Nuñez “bedauert, dass die Abschiebung des Verdächtigen nicht durchgeführt werden konnte”, hieß es in der Erklärung des Innenministeriums weiter. Demnach versicherte er, dass “die Bemühungen fortgesetzt werden, die Abschiebung von Ausländern ohne Papiere, die Straftaten gegen die öffentliche Ordnung begangen haben, vorrangig zu behandeln”.

Nuñez hatte die Sicherheitsbehörden in der vergangenen Woche zu “maximaler Vorsicht” im Vorfeld der Silvesterfeiern aufgerufen. Wegen der “sehr hohen terroristischen Bedrohung” und einer “Gefahr von Störungen der öffentlichen Ordnung” sollten im ganzen Land die Sicherheitsmaßnahmen verschärft werden. Notwendig sei eine “sichtbare und abschreckende Präsenz” von Sicherheitskräften. Besondere Vorsicht mahnte Nuñez für die öffentlichen Verkehrsmittel an.

Der Polizeichef von Paris, Patrice Faure, lobte “die schnelle Reaktion und Mobilisierung” der Ermittler, die zu einer raschen Festnahme des Verdächtigen geführt hatten. Die Polizei habe ihn um 18.55 Uhr festgenommen – weniger als drei Stunden nach dem ersten Messerangriff, sagte Faure.

Kommentare

Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen
Schrecksekunden in der Pariser Metro

Angreifer verletzte drei Frauen in Pariser Metro

Uhr

Von: APA/AFP

Nach Messerangriffen auf drei Frauen in der Pariser Métro hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Der mutmaßliche Täter konnte zunächst fliehen, wurde jedoch nach Angaben der Staatsanwaltschaft am frühen Freitagabend gefasst. Er ist polizeibekannt. Der Mann aus Mali sollte eigentlich abgeschoben werden. Die Angriffe ereigneten sich den Angaben zufolge an drei U-Bahn-Stationen im Zentrum der Stadt, wie der Verkehrsbetrieb RATP mitteilte.

Laut den Ermittlungsbehörden stach der Täter an den Stationen “République”, “Arts et Métiers” und “Opéra” zu, die alle an der gleichen Métro-Linie liegen. Der Mann sei auf Aufnahmen von Überwachungskameras identifiziert und dank der Ortung seines Handys nördlich von Paris festgenommen worden. Der 25-Jährige war laut Staatsanwaltschaft in der Vergangenheit bereits mehrfach wegen Straftaten aufgefallen, darunter Sachbeschädigung. Gegen ihn wird nun wegen versuchten Totschlags und Körperverletzung ermittelt.

Zwei der verletzten Frauen wurden in Krankenhäuser gebracht, die dritte meldete sich selbst auf einer Rettungsstelle. Keines der Opfer wurde lebensgefährlich verletzt.

Abschiebung wegen fehlender Dokumente nicht erfolgt

Laut einer Erklärung des Innenministeriums handelt es sich bei dem Festgenommenen um einen bereits zuvor straffällig gewordenen Mann aus Mali, der eigentlich abgeschoben werden sollte. Das Ministerium erklärte, er sei im Jänner 2024 wegen Diebstahls und sexueller Nötigung zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Nach seiner Entlassung im Juli hätte er Frankreich eigentlich verlassen müssen. Da die für eine Abschiebung erforderlichen Dokumente nicht beschafft werden konnten, wurde er nach 90 Tagen aus der Schubhaft entlassen.

Der französische Innenminister Laurent Nuñez “bedauert, dass die Abschiebung des Verdächtigen nicht durchgeführt werden konnte”, hieß es in der Erklärung des Innenministeriums weiter. Demnach versicherte er, dass “die Bemühungen fortgesetzt werden, die Abschiebung von Ausländern ohne Papiere, die Straftaten gegen die öffentliche Ordnung begangen haben, vorrangig zu behandeln”.

Nuñez hatte die Sicherheitsbehörden in der vergangenen Woche zu “maximaler Vorsicht” im Vorfeld der Silvesterfeiern aufgerufen. Wegen der “sehr hohen terroristischen Bedrohung” und einer “Gefahr von Störungen der öffentlichen Ordnung” sollten im ganzen Land die Sicherheitsmaßnahmen verschärft werden. Notwendig sei eine “sichtbare und abschreckende Präsenz” von Sicherheitskräften. Besondere Vorsicht mahnte Nuñez für die öffentlichen Verkehrsmittel an.

Der Polizeichef von Paris, Patrice Faure, lobte “die schnelle Reaktion und Mobilisierung” der Ermittler, die zu einer raschen Festnahme des Verdächtigen geführt hatten. Die Polizei habe ihn um 18.55 Uhr festgenommen – weniger als drei Stunden nach dem ersten Messerangriff, sagte Faure.

Kommentare

Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen