Von: luk
Bruneck/Meran – Jedes Jahr am 6. Juli wird in Bruneck des Massakers an sieben jungen italienischen Soldaten gedacht, die 1944 nach einem gescheiterten Fluchtversuch von den Nazis erschossen wurden.
An das tragische Ereignis, das sich in der Kaserne Lugramani ereignete, wird mit einer offiziellen Feier erinnert, an der lokale Behörden und Vertreter von Kriegsveteranen- und Partisanenverbänden teilnehmen. Die Gemeinde Meran wurde durch den Stadtrat Daniele Di Lucrezia vertreten. Mit dabei waren auch der Bürgermeister der Gemeinde Corte de’ Frati (aus der fünf der ermordeten Jugendlichen stammten) Giuseppe Rossetti, der Bürgermeister von Soncino Gabriele Gallina und der Vizebürgermeister von Bruneck Antonio Bovenzi.
„Dieser Jahrestag ruft uns zu einer doppelten Verantwortung auf: Zum einen müssen wir den Mut von sieben jungen Menschen würdigen und ehren, die die Kraft hatten, sich gegen ein grausames Regime aufzulehnen, um sich denen anzuschließen, die für die Freiheit kämpften; Zum anderen müssen wir heute – in einer Zeit, die noch immer Zivilcourage erfordert – unser Engagement bekräftigen, um den Frieden und die Werte des Antifaschismus und des Widerstands, für die diese jungen Menschen sich entschieden hatten, zu fördern. Diese Werte sind heute in unserer Verfassung verankert sind: Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit und Solidarität. Ich bin heute nicht nur als Vertreter einer Institution hier, sondern auch als 28-jähriger junger Mann, der voll und ganz zu jener Generation gehört, mit der heute mehr denn je gesprochen und die einbezogen werden muss. Denn nur so, indem wir bewusst auf die Vergangenheit blicken, können wir eine bessere Zukunft aufbauen, ohne die Fehler zu wiederholen, die unsere Geschichte geprägt haben”, bekräftigte Di Lucrezia.
Die Ereignisse
Im Laufe des Jahres 1944 holte eine Abteilung des deutschen Pionierkorps etwa 150 Wehrpflichtige aus der Lombardei und dem Piemont, die im Bezirk Asti eingezogen worden waren, um sie für die Verlegung von Telefonleitungen hinter der Gotischen Linie einzusetzen, zunächst in der Emilia und dann entlang der Etsch bis nach Bruneck. Am 25. Juni desselben Jahres flohen acht dieser jungen Männer durch das Gadertal nach Cortina d’Ampezzo, um sich den Partisanen anzuschließen. Bei ihrem Versuch wurden sie von einigen Südtirolerinnen unterstützt, die ihnen Kleidung und Unterschlupf anboten, doch die Flüchtlinge wurden am 27. Juni verhaftet und in die Kaserne Lugramani in Bruneck gebracht, wo sie als Deserteure erschossen wurden. Einer von ihnen, Franco Garattini, der jüngste, wurde zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt.
Die Opfer
Im Juli 2001 wurde in der Kaserne Lugramani eine Gedenktafel mit den Namen der Opfer angebracht: Mario Raffaele Bergamaschi (24 Jahre), Sergio Guerra (20 Jahre), Arnaldo Rossetti (19 Jahre), Marino Uberti (21 Jahre), Giuseppe Vezzulli (21 Jahre), Luigi Vinoni (21 Jahre), Senofonte Zanda (21 Jahre).
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