Von: mk
Bozen – Südtirols Schulen leiden seit Jahren unter einem zunehmenden Personalmangel. Um diesen abzufedern, schlägt der Freie Abgeordnete Andreas Leiter Reber vor, Lehramtsbotschafter an die Mittel- und Oberschulen zu entsenden, die junge Menschen begeistern und über die vielfältigen Berufsbilder im Schulwesen aufklären sollen. Gleichzeitig sollen pensionierte, aber noch motivierte Lehrer besser in den Bildungsbereich eingebaut werden. „Eine attraktive Bezahlung und gute Rahmenbedingungen braucht es als Basis, wir müssen aber gesellschaftlich wieder eine Kultur entwickeln, in der Bildung und Schule in ihrer Gesamtheit einen höheren Stellenwert bekommen“, so Leiter Reber. Ein entsprechender Antrag wird nächste Woche im Landtag behandelt.
„Wenn Landespolitiker den Mangel an Schulpädagogen und Lehrpersonen beklagen, ist das wenig. Wir müssen sowohl gute Rahmenbedingungen schaffen, als auch proaktiv junge Menschen motivieren, einen Lehrberuf zu ergreifen, und aufzeigen, wie vielfältig und positiv herausfordernd Berufe im Bildungswesen sein können“, so Leiter Reber. Andere Branchen, wie das Handwerk oder der Tourismus würden schon seit Jahren erfolgreich ihre Berufsbotschafter an die Schulen schicken, es sei höchste Zeit, dass auch das Land und die Schulbehörden ihre Botschafterinnen und Botschafter entsenden“, so der Freie Abgeordnete.
Zugleich gelte es, jene Potenziale zu nutzen, die bereits vorhanden sind. „Pensionierte, aber noch motivierte Lehrkräfte, die bereit wären, weiterhin für einige Wochenstunden die Schulgemeinschaft zu unterstützen, Fördergruppen zu betreuen oder im sozialen Bildungsnetz mitzuarbeiten sollen besser eingebaut werden. „Gerade die Erfahrung und Leidenschaft vieler dieser Lehrkräfte ist ein Kapital, das zu ignorieren, unabhängig vom Lehrermangel, ein unkluges Versäumnis darstellt“, so Leiter Reber.
Die gesamte Opposition hat diese Vorschläge bereits vor einem Jahr im Landtag unterstützt, während die Regierungsmehrheit sowohl die Einführung von Lehramtsbotschaftern als auch die Einbindung von pensionierten Lehrern abgelehnt hat. „Da in den Sommermonaten die SVP-interne Arbeitsgruppe auch zum Ergebnis gelangt ist, dass pensionierte Lehrer stärker eingebunden werden sollen, hoffe ich, dass nun auch bei der Regierungsmehrheit die Erkenntnis gereift ist, dem Lehrermangel aktiver begegnen zu wollen“, schließt Leiter Reber.




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