Von: mk
Moskau – Die Redewendung ist keineswegs ironisch gemeint: Der ehemalige britische Oberst Hamish de Bretton-Gordon Weil bezeichnete Wladimir Putin laut einem Bericht des Mirror als “Dead Man Walking”, um auf seinen Zustand hinzuweisen. Demnach sei der russische Machthaber politisch wie auch persönlich bedroht.
Westlichen Militärexperten zufolge steht Putin aufgrund der militärischen Verluste in der Ukraine zunehmend unter Druck. Die geschwächte Machtposition wird dadurch untermauert, dass Putin Maßnahmen zum persönlichen Schutz zuletzt deutlich verschärfte.
Seine Auftritte in der Öffentlichkeit hat der Kreml-Despot stark reduziert. Laut Beobachtern bewegt er sich kaum noch außerhalb seiner engen Umgebung im Kreml, die stark überwacht wird – offenbar aus Angst vor Anschlägen. Dabei bleibt unklar, ob Putin mit einem Attentat von ukrainischer Seite, von oppositionellen Gruppen oder aus Kreisen seines eigenen Machtapparats rechnet.
Außerdem zirkulieren Spekulationen über den Einsatz von Doppelgängern bei öffentlichen Auftritten. Belege dafür gibt es jedoch nicht.
Wie brüchig die Loyalität innerhalb des russischen Machtapparats ist, führte der Aufstand der Söldnergruppe Wagner unter Jewgeni Prigoschin im Jahr 2023 vor Augen. Putins Koch, wie Prigoschin genannt wurde, kam nur wenige Wochen danach bei einem Flugzeugabsturz unter unklaren Umständen ums Leben.
Außenpolitisch bleibt Russland ebenfalls weiterhin isoliert – nicht zuletzt durch die Sanktionen. Gleichzeit hat der russische Angriffskrieg auch innenpolitisch Spuren hinterlassen – und der Widerstand wächst. Laut westlichen Geheimdiensten forderte der Krieg allein auf russischer Seit bis zu einer Million Tote, Verwundete oder Vermisste. Auch durch die wirtschaftlichen Probleme steigt die Unzufriedenheit in der Bevölkerung.
In der EU geht man davon aus, dass es der russischen Wirtschaft schlechter geht, als Putin zugibt. Nach Jahren einer Umstellung auf Kriegswirtschaft gerate Russlands Wirtschaft in eine zunehmend prekäre Lage, resümieren Autoren in einem Bericht des Stockholm Institute of Transition Economics (SITE).
„Die fiskalischen Anreize für die Kriegswirtschaft haben die Wirtschaft kurzfristig über Wasser gehalten, aber die Abhängigkeit von undurchsichtiger Finanzierung, verzerrender Ressourcenverteilung und schrumpfenden Haushaltspuffern macht sie langfristig unhaltbar“, heißt es in dem Bericht. Entgegen den Darstellungen des Kremls arbeite die Zeit nicht für Putin. Auch die wirtschaftlichen Sanktionen würden ihre Wirkung zeigen.
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