Von: mk
Bozen – Der aktuelle Digitalisierungsschub im Südtiroler Sanitätsbetrieb führt zu Frust und wachsendem Widerstand innerhalb der Belegschaft. Dieser erklärt zumindest die Süd-Tiroler Freiheit, der übereinstimmende Meldungen zugetragen worden seien.
„Statt der angekündigten Vereinfachung und Beschleunigung von Arbeitsabläufen berichten zahlreiche Mitarbeiter verschiedener Berufsgruppen – einschließlich Führungskräften – von einer deutlichen Verschlechterung der täglichen Arbeitsprozesse“, schreibt Andreas Tutzer, Mitglied im Hauptausschuss der Süd-Tiroler Freiheit, in einer Aussendung.
In mehreren Bereichen seien etablierte und bewährte Softwarelösungen abgeschafft worden oder sollten kurzfristig ersetzt werden. Laut Süd-Tiroler Freiheit würden die neuen Programme jedoch zu komplexeren, zeitaufwändigeren und fehleranfälligeren Abläufen führen. „Viele Beschäftigte sprechen von einer massiven Verschlimmbesserung, die die Arbeitsbelastung erhöht und eine effiziente Patientenversorgung erschwert“, meint Tutzer.
Ein zentraler Kritikpunkt sei die mangelnde Einbindung des Personals, das mit den Programmen tagtäglich arbeiten müsse. Es werde die Mitwirkung bei grundlegenden Digitalisierungsentscheidungen vermisst.
Ein weiterer wunder Punkt, über den die Süd-Tiroler Freiheit informiert wurde, ist ein Programm, das organisatorische Abläufe steuert und ausschließlich in Italienisch verfügbar ist. „Unvereinbar mit der Zweisprachigkeitspflicht? Fehlanzeige. Denn es heißt, die Zweisprachigkeit sei nur dem Bürger gegenüber einzuhalten, Mitarbeiter müssen Italienisch können“, so die Süd-Tiroler Freiheit.
Die wachsende Frustration führe dazu, dass in einzelnen Bereichen offener Widerstand und mögliche Boykottmaßnahmen diskutiert würden. „Mitarbeiter fordern eine sofortige Kurskorrektur, die Einbindung der Praxisexperten sowie die Rückkehr zu nutzerfreundlichen, funktionalen Systemen“, so die Süd-Tiroler Freiheit.
Die Bewegung will den Appell der Beschäftigten an die Landesregierung herantragen: „Die Digitalisierungsstrategie muss effizient und praxistauglich ausgerichtet werden und darf nicht der schleichenden Italianisierung Vorschub leisten.“




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