Neuer Schulkomplex Untermais

Fördermaßnahmen für Solland-Arbeiter

Mittwoch, 30. November 2016 | 13:09 Uhr

Meran – Der Meraner Stadtrat hat der Südtiroler Kreditgarantiegenossenschaft Confidi einen Beitrag in Höhe von 50.000 Euro gewährt, um einen Gegengarantie-Fonds zugunsten jener Solland-ArbeiterInnen einzurichten, die eine eigene Firma gründen möchten. Gestern hat der Stadtrat das entsprechende Reglement genehmigt, welches die Zugangsvoraussetzungen zu diesen Begünstigungen festlegt. Dies kündigten heute bei der Pressekonferenz Bürgermeister Paul Rösch und Innovationsstadtrat Diego Zanella an.

Es handelt sich dabei um eine Möglichkeit, die bereits andere Gemeinden Italiens in Anspruch genommen haben, um Wirtschaftstreibenden aus Krisensituation zu helfen. “Dank des von der Stadtgemeinde Meran zur Verfügung gestellten Betrages ist es der Genossenschaft Confidi möglich, Garantien zu gewährleisten und den kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu kurz- und langfristigen Bankkrediten und zu den bestmöglichen Bedingungen zu erleichtern”, so Zanella. Durch den Beitrag können Kredite in einer geschätzten Höhe von 420.000 Euro gewährleistet werden.

Neuer Schulkomplex Untermais: Ja zum Abschluss des Vertrages mit dem Stift Stams und zu Änderungen am Flächenwidmungsplan

Der Vertrag mit dem Stift Stams, den der Stadtrat gestern gutgeheißen hat, wird der Schulstandort Meran-Untermais in idealer Lage sichern. Auf einer über 23.000 Quadratmeter großen Fläche zwischen der Romstraße, der Trogmanngasse und dem Kinderspielplatz Maria Trost sollen ein neues deutsch-italienisches Schulzentrum und eine neue Turnhalle entstehen.

Die Gesamtkosten für Investitionen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten wurden in der vom Architekten Markus Scherer erarbeiteten Machbarkeitsstudie auf rund 67 Millionen Euro geschätzt. Bürgermeister Paul Rösch zeigte sich zufrieden mit dem Vertragsabschluss: “Unser Plan sieht vor, dass als erster Schritt im derzeitigen Prioratsgebäude die italienische Musikschule untergebracht wird: ein historisches Gebäude, das mit einigen Anpassungsarbeiten ein wirklich toller Sitz für die Musikschule sein kann”, erklärte der Bürgermeister.

Um diese Immobilie für die nächsten 32 Jahre benutzen zu können, wird die Stadtgemeinde Meran dem Kloster knapp zwei Millionen Euro Miete entrichten. “Der Vertragsabschluss ist aber an die ausdrückliche Bedingung gebunden, dass das Kloster Maria Trost vor Übergabe der Immobilie Sanierungsarbeiten am Gebäude im Ausmaß von 600.000 Euro auf eigene Kosten und in Abstimmung mit der Stadtgemeinde Meran durchführt”, sagte Finanzstadtrat Nerio Zaccaria. Für die Nutzung des umliegenden Areals und das Baurecht auf der Oberfläche bezahlt die Gemeinde für die kommenden 90 Jahre etwas mehr als 34.000 Euro pro Jahr.

“Um das gesamte Bauvorhaben zu verwirklichen, mussten auch verschiedene Änderungen am Flächenwidmungsplan vorgenommen werden. Mit diesen Änderungen wurden die urbanistischen Voraussetzungen geschaffen, damit die entlang der Romstraße gelegene Schulsiedlung – wo sich heute die Mittelschule Negrelli und die Grundschule Erckert befinden – in Richtung Süden erweitert werden kann”, erklärte Stadträtin Madeleine Rohrer.

„Das Priorat mit seinem Barockgarten wird für die Bevölkerung geöffnet und aufgewertet. Die Planung eines dichten Netzes von Fuß- und Radwege innerhalb des Schulzentrums stellt sicher, dass das wirtschaftliche Zentrum von Untermais (Matteotti-Straße) mit dem kulturellen Zentrum (KiMM, italienische Musikschule im Priorat) mit dem spirituellen Orten (Kirche, Friedhof) verknüpft wird. In Untermais wird so ein Zentrum entstehen mit Orten der Begegnung wie Dorfplatz, Parks und Kulturzentren. Aus- und Weiterbildung für Kinder, Pflegestätten für Senioren, Geschäfte des täglichen Bedarfs und Stätten der Kultur und des Kultus werden miteinander verbunden“, so Rohrer.

Alle von der Änderung des Bauleitplans betroffenen Eigentümer werden in den kommenden Wochen ein Schreiben von der Gemeindeverwaltung erhalten. Mit diesem Brief werden sie über die Änderungen, zum Beispiel über den Eintrag eines Fußwegs zwischen Romstraße und Schulzone, informiert. Haben alle direkt Betroffenen das Schreiben erhalten, werden die Unterlagen zur Änderung des Bauleitplans auf dem Online-Portal „Südtiroler Bürgernetz“ für 30 Tage veröffentlicht. Während dieser Frist kann jede Meranerin und jeder Meraner seine Anmerkungen beim Protokollamt der Gemeinde Meran hinterlegen. Das Amt für Stadtplanung und der Stadtrat müssen sich anschließend mit allen Einwände auseinandersetzen. Voraussichtlich Mitte Jänner 2017 werden die Änderung des Bauleitplans der Bevölkerung vorgestellt. Im Frühsommer 2017 soll dann der Meraner Gemeinderat über die Änderung des Bauleitplans abstimmen.

Euregio-Plattform für Menschenrechte und Menschenwürde: Verhandlungen vor Abschluss

Die Stadtgemeinde Meran steht kurz vor dem Abschluss der Verhandlungen zur Gründung einer Euregio-Plattform für Menschenrechte und Menschenwürde rund um die derzeitige Akademie deutsch-italienischer Studien. Gestern habe der Stadtrat dem Verhandlungsergebnis grundsätzlich zugestimmt, erklärte Bürgermeister Paul Rösch im Zuge der heutigen Pressekonferenz.

Wie bereits berichtet wurde Mitte September in Meran die Errichtung einer universitären Plattform für Menschenrechte und Menschenwürde als Ziel ausgegeben. Der Plan ist eine grenzüberschreitende Plattform in Form eines Vereins: Neben der Gemeinde und den Universitäten von Bozen, Innsbruck und Trient sowie der EURAC sollen auch das Land Südtirol und die Region Trentino-Südtirol Mitglieder werden. Einen ersten Vorgeschmack auf die zukünftigen Aktivitäten bot ein stark besuchte Tagung zum internationalen Strafrecht am 4. und 5. November, die noch von der Akademie deutsch-italienischer Studien allein ausgerichtet wurde.

„Ich bin froh, dass wir eine Reihe von starken Partnern für dieses Projekt gewinnen konnten, die den Aufbau der Plattform in wissenschaftlicher und finanzieller Hinsicht unterstützen“, sagte Rösch. Neue Details sollen in naher Zukunft präsentiert werden, wenn die Beteiligung der Gemeinde an der neuen Plattform dem Gemeinderat zur Genehmigung vorgelegt wird.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt