Meran: Beratungsdienst SpIQ nimmt Tätigkeit auf

Gegen Diskriminierung von Homo- und Transsexuellen

Freitag, 06. September 2019 | 12:12 Uhr

Meran – Am 13. September wird im Meraner Rathaus der SpIQ-Schalter eröffnet. Dort können junge LGBTQIA-Personen (Lesben, Schwule, Transgender, Queer, Intersexuelle und Asexuelle) Beratung erhalten.

Im Mai dieses Jahres war die Stadtgemeinde Meran dem Netzwerk RE.A.DY zur Bekämpfung der Diskriminierung von homosexuellen und transsexuellen Personen beigetreten. Sinn und Zweck des Netzwerks RE.A.DY ist es, einen Erfahrungsaustausch zwischen den öffentlichen Verwaltungen zu ermöglichen, um eine überzeugende Antwort auf alle Formen der Diskriminierung zu geben und damit die Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen.

“Wir wollen eine offene und liberale Stadt für alle Menschen sein. Der Kampf gegen Homophobie ist uns daher ein wichtiges Anliegen. Dieser Kampf betrifft nicht nur Homosexuelle und Transsexuelle, sondern unsere ganze Gemeinschaft. Es kann nicht sein, dass wir heute immer noch Formen der Diskriminierung oder gar der Gewalt erleben müssen”, sagte Bürgermeister Rösch.

Beratungsdienst SpIQ

Ein erster Schritt, um diesen Formen der Diskriminierung entgegenzuwirken, ist die Einrichtung des Beratungsdienstes SpIQ in Meraner Rathaus. SpIQ richtet sich an junge LGBTQIA-Personen (Lesben, Schwule, Transgender, Queer, Intersexuelle und Asexuelle). Die Beratung will betroffene Jugendliche auf ihrem Weg begleiten, korrekte Informationen zur sexuellen Orientierung und zur Geschlechtsidentität geben, den Prozess des Coming Outs unterstützen sowie Rat geben zur Beziehung mit den Eltern und anderen Erwachsenen. Opfer von Bullying oder Mobbing aufgrund ihrer sexuellen Identität finden ebenfalls Gehör und Hilfe. Die Beratungsstelle ist ab 13. September jeden Freitagnachmittag von 17 bis 20 Uhr geöffnet (Zugang nur nach Terminvereinbarung). Einen Termin vereinbaren können Interessierte am besten per E-Mail an die Adresse help.point@centaurus.org oder telefonisch zu Bürozeiten unter der Rufnummer 0471 976342. Es ist auch möglich, eine Whatsapp-Nachricht an diese Rufnummer zu senden. Der Beratungsdienst wird von der Vereinigung Centaurus angeboten.

Die Beratungsstelle SpIQ verfolgt folgende Ziele:

– das subjektive/individuelle Wohlbefinden von Menschen mit ihrer sexuellen Identität durch die Aktivierung von Empowerment-Prozessen fördern;

–  durch aktive Inklusions- und Interessenvertretungsarbeit die Integration in allen Lebensbereichen unterstützen;

– auf die Entwicklung eines für Genderthemen offenen Gemeinwesens hinarbeiten. Besonderes Augenmerk gilt dabei möglichen Überschneidungen mit anderen diskriminierungs- oder ausgrenzungsgefährdeten Personengruppen in unserer Gesellschaft.

Einem Beschlussantrag des Gemeinderates Folge geleistet

In der Villa San Marco an der Innerhoferstraße, Sitz der Akademie für deutsch-italienische Studien, wurde 2016 eine Euregio-Plattform für Menschenrechte und Menschenwürde eingerichtet, die auch von der Stadtgemeinde Meran unterstützt wird. Dort hatten Bürgermeister Paul Rösch und Gemeinderatspräsidentin Francesca Schir am 14. Mai mit der Unterzeichnung des Einvernehmenspapiers RE.A.DY den Beitritt der Gemeinde zum gleichnahmigen Netzwerk der öffentlichen Vewaltungen besiegelt. Dieses will sich italienweit gegen Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität einsetzen. Somit wurde auch einem entsprechenden Beschlussantrag Folge geleistet, der von den GemeinderätInnen Francesca Schir und Kurt Duschek (gemischte Fraktion) und David Augscheller (Ökosoziale Linke) eingereicht und Anfang November 2018 vom Gemeinderat einstimmig genehmigt wurde.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt