Kritik der Süd-Tiroler Freiheit

„Gleichstellung der Sprachen interessiert Italiens Ärzte nicht“

Mittwoch, 13. November 2019 | 11:28 Uhr

Bozen – „Italiens Ärzte lassen wieder einmal die Maske fallen!“, erklärt die0 Süd-Tiroler Freiheit. Die Bewegung kritisiert die Intervention der Ärztevereinigung FNOMCeO bei der italienischen Regierung, wonach das erst kürzlich verabschiedete Europagesetz anzufechten sei.

Bekanntlich wurde im Europagesetz festgeschrieben, dass sich auch rein deutschsprachige Ärzte in die Ärztekammer einschreiben können und wie rein italienischsprachige Ärzte Zeit bekommen, die andere Landessprache zu lernen. „Ein folgerichtiger Passus, denn in Südtirol sind die deutsche und die italienische Sprache gleichgestellt!“, erklärt die Süd-Tiroler Freiheit. Die Gleichstellung der Sprachen sei ein Pfeiler des Autonomiestatutes und somit im Verfassungsrang.

„Die FNOMCeO – mit freundlicher Unterstützung der Chaos-Populisten der Fünf-Sterne-Bewegung und der Neofaschisten von Fratelli d’Italia – zeigt mit der geforderten Anfechtung einmal mehr, wessen Geistes Kind sie ist! Denn die Forderung ist nichts anderes als eine schwere Diskriminierung und Ungleichbehandlung der deutschsprachigen Mehrheitsbevölkerung in Südtirol, sowie ein eklatanter Bruch des Autonomiestatuts. Das Verhalten der Vereinigung zeigt, dass die Kampagne der Süd-Tiroler Freiheit gerechtfertigt ist. Den italienischen Ärzten ist es offensichtlich egal, wenn die deutschsprachigen Bürger Südtirols diskriminiert werden“, ärgert sich die Bewegung.

Letztendlich gehe es der nationalen Ärztevereinigung auch darum zu zeigen, wer Herr im Hause Süd-Tirol ist; denn laut FNOMCeO gelte es zu verhindern, dass „eine Art Extraterritorialität Südtirols gegenüber dem Rest des nationalen Territoriums geschaffen wird“.

Die Süd-Tiroler Freiheit wiederholt ihre Forderungen, gezielte Maßnahmen zur Anwerbung deutschsprachiger Ärzte nach Südtirol zu setzen. Darüber hinaus müsse die österreichische Facharztausbildung in den Südtiroler Spitälern fortgeführt werden und alle an den österreichischen Universitäten erworbenen Studientitel und Abschlüsse müssten in Südtirol automatische Gültigkeit besitzen, damit die langwierigen und kostspieligen Anerkennungsverfahren entfallen.

Von: mk

Bezirk: Bozen