Von: luk
Bozen – Heute wurde der Mobilitätsplan des Landes vorgestellt. Der Mobilitätsplan ist ein wesentliches Instrument, um die Mobilität im Sinne der Bedürfnisse der Menschen und des Klimaschutzes umzugestalten und auch die dafür notwendigen finanziellen Mittel von der EU zu bekommen. “Die allgemeine Zielsetzung des Plans, Bahn, Bus und Fahrrad attraktiver zu machen, ist zu begrüßen. Auch viele wichtige Projekte, wie etwa der Virgltunnel oder die Riggertalschleife, gehen in die richtige Richtung”, so Zeno Oberkofler, Stadtviertelrat in Bozen und Landtagskandidat für die Verdi Grüne Verc.
Unverständlich sei, warum eine Bahnverbindung ins Überetsch im Plan nicht angedacht wird. “Im Durchschnitt pendeln täglich etwa 20.000 Menschen aus dem Überetsch nach Bozen. Viele müssen beispielsweise zum Krankenhaus oder in die Industriezone fahren, doch es fehlt eine direkte Verbindung mit ausreichender Kapazität, die sie täglich für den Weg zur Arbeit nutzen können. Es gibt bereits das Hüsler-Projekt, das eine Bahnverbindung von Kaltern zum intermodalen Knotenpunkt in Sigmundskron und den beiden Bahnhöfen der Landeshauptstadt (Bozen Süd/Messe und Hauptbahnhof im Zentrum) vorsieht”, so Oberkofler.
“Jetzt sollte die Planungsphase beginnen, um die erforderlichen finanziellen Mittel auf europäischer und staatlicher Ebene zu beantragen und mit der Umsetzung zu beginnen. Dies wird nicht möglich sein, wenn das Projekt keinen Platz im Strategiepapier für die Mobilität der Zukunft in Südtirol findet. Laut ASTAT sind nur 5,4 Prozent der täglichen Pendlerinnen und Pendler in Südtirol mit der Bahn unterwegs. Das ist angesichts der Klimaziele, die wir erreichen müssen, deutlich zu wenig. Wenn wir wollen, dass die Menschen in Zukunft nicht hauptsächlich auf das Auto angewiesen sind, ist es entscheidend, auch in neue Infrastruktur zu investieren. Dafür müssen wir jetzt die politischen Weichen stellen”, so Oberkofler.
“Wenn wir bequeme, zuverlässige und schnelle Verbindungen schaffen, werden die Menschen auch auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen. Eine Bahnverbindung wie die ins Überetsch könnte in diesem Sinne einen wichtigen Beitrag leisten. Sie würde die Lebensqualität vieler Menschen verbessern, den Durchgangsverkehr im Überetsch reduzieren und das tägliche Verkehrsaufkommen nach Bozen erheblich verringern. Zudem könnte sie dem Personalmangel im öffentlichen Personennahverkehr entgegenwirken und einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten. Der Mobilitätsplan des Landes muss mit diesem Projekt ergänzt werden”, schließt Zeno Oberkofler.